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DOI: 10.1055/s-2007-988650
Erfolgreiche Behandlung der seltenen zervikalen Extrauteringravidität anhand von drei Kasuistiken
Hintergrund:
Die zervikale Extrauteringravidität (EUG) ist eine sehr seltene (Inzindenz 1/2.400 bis 18.000 Schwangerschaften), jedoch auch in der heutigen Zeit noch lebensbedrohliche Form der ektopen Schwangerschaft. Heutzutage kann in den meisten Fällen eine Notfallhysterektomie durch konservative Behandlung mit Methotrexat (MTX) und z.T. ergänzenden Maßnahmen wie Curretage und Ballontamponade verhindert werden.
Methode:
Wir berichten über 3 Fälle, in denen zervikale EUGs erfolgreich und uteruserhaltend mit MTX therapiert werden konnten.
Ergebnisse:
Alle 3 Patientinnen erhielten eine intravenöse MTX-Therapie (1mg/kg KG i.v. alle 2 Tage als Bolus). In den Laboruntersuchungen zeigten sich im Serum darunter adäquate β-HCG-Abfälle. Der Zeitpunkt des Abfalls um 1/3 des Ausgangswertes variierte zwischen 17 und 6 Tagen. Alle Therapien wurden nebenwirkungsfrei vertragen. In 2 Fällen kam es während der Therapie zu akuten Blutungskomplikationen, die eine operative Intervention (Notfallcurettage mit Tamponade) erforderten. In allen Fällen konnte eine uterusschonende Therapie durchgeführt werden. In einem Fall musste eine Abortcurettage durchgeführt werden, weil auch nach deutlichem β-HCG-Abfall eine intrazervikale Fruchthöhle sonographisch nachweisbar blieb. Blutungskomplikationen konnten in allen Fällen durch Prostaglandingabe und Tamponade beherrscht werden.
Fazit:
Die von uns durchgeführte klinische Prozedur und die Literaturrecherche zeigen, dass die intravenöse Chemotherapie mit MTX eine erfolgreiche Strategie zur organschonenden Therapie der zervikalen EUG darstellt. Offen bleibt weiter, wie klinisch mit asymptomatischen persistierenden Fruchthöhlen, auch nach deutlichen β-HCG-Abfall, zu verfahren ist.