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DOI: 10.1055/s-2007-988629
Erfolgreiche Behandlung einer Cuffitis ulcerosa nach unvollständiger Proktokolektomie mit topischem Ciclosporin
Ein 48-jähriger Mann stellte sich mit seit mehreren Monaten bestehenden stärksten analen, insbesondere post defaecationem auftretenden Schmerzen und einer Stuhlfrequenz von 10 bis 15 pro Tag vor. Anamnestisch Z.n. vollständiger Proktokolektomie mit J-Pouch-Anlage wegen einer Colitis ulcerosa mit steroidabhängigem Verlauf. Steroide, antibiotische Therapie und topische Therapie mit 5-ASA oder Steroid ohne Erfolg.
48 Jahre, 76kg bei 178cm. Gedämpfte Stimmung bei chronischer Erkrankung. Die digitorektale Untersuchung war nur in Analgosedierung möglich; hier hypertoner Analsphinktertonus. In der Endoskopie unauffälliger Pouch mit hochgradiger, ulzerierender Entzündung im Cuff, histologisch keine Granulome. Laborchemisch CRP 2,4mg/dl, Hb 13,7g/dl, MCV 75 fl, pp65 neg. Unauffällige Stuhlkulturen. ÖGD und Enteroklysma unauffällig.
Topische Therapie mit 5-ASA und Steroid bei Schmerzen kaum durchführbar und erneut ineffektiv. Bei hoch dosiertem systemischem Steroidstoß zunächst Ansprechen, jedoch bei Reduktion auf 30mg Prednisolon Rezidiv.
Maßnahme: Topische Therapie mit 50mg Ciclosporin als Klysma. Darunter deutliche Beschwerdelinderung, zuletzt nahezu beschwerdefrei. Endoskopisch regrediente Entzündung.
Fazit: Eine topische Therapie mit Ciclosporin kann bei steroidrefraktärer Cuffitis oder distaler Colitis ulcerosa erfolgreich sein.