Z Gastroenterol 2007; 45 - P405
DOI: 10.1055/s-2007-988551

Patienten mit chronischer Hepatitis C: Besteht eine Korrelation zwischen viralem Ansprechen und adäquater Dosierung mit Peginterferon Alfa-2b Plus Ribavirin bei Patienten mit Body Mass Index <30/≥30?

E Zehnter 1, D Hüppe 2, S Mauss 3, MP Manns 4, G Teuber 5, T Dahhan 6, P Kaiser 7, U Meyer 8, B Möller 8, N Dikopoulos 9, T Witthöft 10, J Brack 11, M Stern 12 R Prinzing 13, bng Studiengruppe
  • 1Gastroenterologische Praxis, Dortmund, Germany
  • 2Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis, Herne, Germany
  • 3Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis, Düsseldorf, Germany
  • 4Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • 5Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt, Frankfurt, Germany
  • 6Gastroenterologische Praxis, Backnang, Germany
  • 7Universität Tübingen, Tübingen, Germany
  • 8Gastroenterologische Praxis, Berlin, Germany
  • 9Universität Ulm, Ulm, Germany
  • 10Universität Lübeck, Lübeck, Germany
  • 11Hospital Nord Ochsenzoll, Hamburg, Germany
  • 12Gastroenterologische Praxis, Frankfurt, Germany
  • 13essex pharma GmbH, München, Germany

Fragestellung: Die adäquate und ausreichende Dosierung von pegyliertem Interferon (PEG-IFN) und Ribavirin (RBV) ist von entscheidender Bedeutung für das virale Ansprechen bei Patienten mit chronischer Hepatitis C. Wir evaluierten unter Real-Life Bedingungen den Zusammenhang einer korrekten gewichtsbasierten Dosierung von PEG-IFN alfa 2b (1,5µg/kg BW wöchentlich) und RBV (1000–1200mg/Tag) mit dem Outcome bei Patienten mit BMI <30/≥30

Methodik: 280 aktive Zentren in Deutschland haben zwischen 09/03 und 02/07 3864 HCV-Patienten (naiv oder Relapser) mit PEG-IFN alfa-2b und RBV behandelt. Die Daten der Subgruppen BMI <30/≥30 wurden analysiert.

Ergebnisse: Das Durchschnittsalter war 40,5/46,4 Jahre, das mittlere Gewicht lag bei 72.1/99.0kg und die mittlere Größe bei 173,1/171,8cm. 56,6 bzw. 64,8% hatten eine Infektion mit Genotyp 1, 4, 5 oder 6; Genotyp 2: 7,5 bzw. 9,5% und Genotyp 3: 34,0 bzw. 24,0%. 5,3 bzw. 10,0% der Patienten zeigten eine Zirrhose. Weniger als die Hälfte der Patienten wurde im adäquaten Bereich von ≥1,4– <1,6µg/kg PEG-IFN alfa-2b behandelt. Ein großer Anteil der Patienten erhielt eine zu niedrig dosierte Therapie, insbesondere Patienten mit einem BMI ≥30. Ribavirin wurde in beiden Patientengruppen überwiegend korrekt dosiert.

Die vollständigen Daten sind in Tabelle 1 zusammengefasst:

PEG-IFN alfa-2b

Ribavirin

<1,4µg/kg/w

≥1,4– <1,6µg/kg/w

≥1,6µg/kg/w

1000–1200mg/d

BMI <30

32,3% (n=1081)

44,7% (n=1497)

22,7% (n=761)

67,5% (n=2260)

BMI ≥30

39,6% (n=162)

44,0% (n=180)

16,4% (n=67)

71,1% (n=291)

Die analysierten viralen Ansprechraten (SVR) sind in Tabelle 2 dargestellt:

SVR Genotyp 1 (%)

SVR Genotyp 2 (%)

SVR Genotyp 3 (%)

SVR Genotyp 4,5,6 (%)

BMI <30

44,9 (n=379)

81,5 (n=110)

69,2 (n=433)

46,7 (n=21)

BMI ≥30

39,7 (n=48)

69,2 (n=18)

65,3 (n=32)

n/a (n=0)

Zusammenfassung: Die ausgewerteten Daten zeigen, dass in Deutschland ein beträchtlicher Anteil an HCV-Patienten mit unzureichender Dosierung von PEG-IFN alfa-2b behandelt wird. Nur unter optimalen Bedingungen, d.h. auch unter adäquater Dosierung von PEG-IFN können hohe virale Ansprechraten erreicht werden.