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DOI: 10.1055/s-2007-988519
Die Rolle von den Beta-3-Adrenozeptoren in der Leberzirrhose und portaler Hypertonie
Hintergrund: Der portale Hypertonus bei der Leberzirrhose ist auf einen erhöhten intrahepatischen Widerstand und eine gleichzeitig bestehende splanchnische Vasodilatation zurückzuführen. Die Rolle der unselektiven beta-Adrenozeptor-Blockade in dem portalen Hypertonus ist allgemein akzeptiert. Die Stimulation der beta-3-Adrenozeptoren führen in der glatten Muskulatur zu einer Vasorelaxation. Deren Rolle in der Leberzirrhose ist jedoch unbekannt. Wir untersuchten den Einfluss dieser Rezeptoren auf den portalen Druck bei Ratten mit sekundär biliärer Zirrhose.
Methodik: Bei Ratten mit sekundär biliärer Zirrhose (BDL) wurden Katheter in die Pfortader und Arteria femoralis eingeführt. Hierüber wurden Pfortaderdruck (PP) und mittlerer arterieller Druck (MAP) invasiv gemessen. Nach 30-minütiger Stabilisierungsphase wurden der beta-3-Adrenozeptoragonist (mit beta1- und beta2- antagonistischen Eigenschaften) CPG12177 bzw. der selektive beta-3-Adrenozeptorantagonist SR59230A mit und ohne Propranolol-Gabe über einen Katheter in der Femoralvene injiziiert. PP und MAP wurden kontinuierlich aufgezeichnet. Ferner wurde die regionalen Durchblutung vor und nach Gabe dieser Substanzen untersucht.
Ergebnisse: Die alleinige Applikation von CPG12177 führte bei zirrhotischen Ratten zu einer geringen Senkung des PP. Diese Senkung wurde duch eine hepatische Vasodilatation bei gleichzeitiger splanchnischen Vasodilatation hervorgerufen. Die vorherige Gabe von Propranolol konnte diese splanchnische Vasodilatation mildern und somit den PP deutlicher senken. Weiterhin kam es zu einem geringeren Abfall des MAP. Die selektive Blockade von beta-3-Adrenozeptoren durch SR59230A führte ebenfalls zur einen PP-Senkung, jedoch durch eine splanchnische Vasokonstriktion. Der MAP stieg hier geringfügig an.
Diskussion: Unsere Daten zeigen erstmals, dass beta-3-Adrenozeptoren rufen gleichermaßen intra- und extrahepatische vasodilatation hervor. Somit spielen sie bei der Modulation des Pfortaderdrucks in der Leberzirrhose eine Rolle.