Die letzte echte Innovation im Bereich der Diagnostik der H. pylori-Infektion umfasst
die Entwicklung von Schnelltests im Stuhl mit deren Hilfe eine Diagnosestellung innerhalb
weniger Minuten möglich ist. Betreffend der diagnostischen Wertigkeit, insbesondere
im direkten Vergleich, liegen bislang widersprüchliche Ergebnisse vor.
Methodik: Prospektive, monozentrische Studie mit 110 Patienten aus einer Medizinischen Klinik
die zur Routine-ÖGD vorgesehen waren. Patienten mit wissentlicher vorheriger PPI/Antibiotika-Therapie
wurden ausgeschlossen. Die Diagnose der H. pylori-Infektion basierte auf Histologie
und Urease-Schnelltest. Die Stuhlproben der Patienten wurden mit 3 verschiedenen monoklonalen
Stuhlantigen-Schnelltests (ImmunoCardSTAT! HpSA, Rapid Hp StAR, helicoCARE direct)
und einem monoklonalen EIA (FemtoLab) untersucht. Serologische Antikörpertests gegen
H. pylori (RIDASCREEN IgG and IgA) und ein 13C-UBT wurden bei 73 der eingeschlossen
Patienten durchgeführt.
Ergebnisse: 39 Patienten waren mit H. pylori infiziert. Unterschiede zwischen Histologie und
HUT-Test fanden sich bei in 6 Fällen (5%). Alle 3 Schnelltests hatten eine vergleichbare
Genauigkeit. (Sensitivität 85%, Spezifität 94–97%), der EIA zeigte eine höhere Sensitivität
(90%). Selbst die Sensitivität des serologische Antikörpertest war vergleichbar gut,
bei, wie zu erwartender, eingeschränkter Spezifität (83%, allerdings waren alle positiv
im Western blot als Zeichen der vorherigen Infektion). Die Validität der IgA-Antikörper
ist insuffizient (Sensitivität 70%, Spezifität 72%). Die Sensitivität des 13C-UBT
war unerwartet gering (75%), allerdings konnte der Test nicht immer am gleichen Tag
durchgeführt werden.
Zusammenfassung: Im Gegensatz zu anderen Studien ist es uns, trotz sorgfältiger invasiver Methoden,
nicht gelungen die zuvor publizierte hohe diagnostische Wertigkeit der einzelnen nicht
invasiven Nachweismethoden zu bestätigen. Die Sensitivität der Schnelltests im Stuhl
lag etwas 10% unterhalb der in der Literatur angegebenen. Ursächlich fand sich insbesondere
die versteckte oder nicht angezeigte Einnahme von PPI/Antibiotika. Daher sollte in
der klinischen Praxis auf eine sorgfältige Medikamenten-Anamnese bei Durchführung
eines nicht-invasiven Tests geachtet werden.