Einleitung: Bei der Hälfte aller Patienten mit M. Crohn ist im Verlauf der Erkrankung ein chirurgischer
Eingriff zur Therapie von Stenosen/Strikturen nötig. Die endoskopische Ballondilatation
ist eine therapeutische Alternative, die in vielen Fällen die Stenosesymptomatik bei
den Patienten deutlich verbessert.
Patienten: Wir berichten über eine retrospektive Untersuchung von 32 Patienten mit M. Crohn,
bei denen von 10/2001 und 06/2006 aufgrund von postoperativen Strikturen (n=29), Erstmanifestation
Crohn (n=2) sowie bei radiogener Striktur (n=1) eine endoskopische Ballondilatation
geplant wurde. In 25 Fällen (10Männer, 15 Frauen) wurde sie durchgeführt. Länge, Durchmesser
und Entzündungsaktivität der Stenose, Nikotinabusus der Patienten, Ballongröße, Passage
der Stenose nach Dilatation, Hb-Werte der Patienten, Komplikationen, Re-Dilatation
und weitere chirurgische Therapie wurden dokumentiert. Das Follow-Up betrug mindestens
6 Monate.
Ergebnisse: Ausgeschlossen wurden 7/32 Patienten (keine Stenose, starke Entzündung, lange/filiforme
Stenose, Fistel in Stenosennähe). Bei 25/32 Patienten wurden 39 Koloskopien mit 51
Dilatationen durchgeführt. Nach einer Sitzung waren 52% der Patienten beschwerdefrei,
48% benötigten eine weitere Therapie, davon 24% einen chirurgischen Eingriff. Bei
27/51 Dilatationen waren Ulcera im Stenosenbereich nachweisbar. Bei 3/39 Koloskopien
traten nicht-transfusionspflichtige Blutungen auf, bei einem Patienten (1/25) trat
eine Perforation auf und musste chirurgisch versorgt werden. Signifikante prognostische
Faktoren waren Rauchgewohnheiten und das Vorhandensein von Ulcera im Stenosenbereich
(p<0,05).
Diskussion: Die endoskopische Ballondilatation ist eine komplikationsarme und effektive Therapieoption
bei Patienten mit Crohn-bedingten Stenosen. Nikotinabusus und das Vorhandensein von
Ulcera im Stenosenbereich verschlechtern den Therapieerfolg signifikant. Bei inadäquatem
Therapieansprechen oder Rezidiven kann eine erneute Ballondilatation zur Beschwerdefreiheit
führen.