Z Gastroenterol 2007; 45 - P159
DOI: 10.1055/s-2007-988305

„Was kostet die Endoskopie?“ – Ergebnisse einer Prozess- und Kostenanalyse in der Endoskopieabteilung eine Versorgungskrankenhauses

M Peters 1, S Uebach 1, S Grundmann 2, D Nürnberg 1
  • 1Ruppiner Kliniken GmbH, Medizinische Klinik B, Neuruppin, Germany
  • 2Siemens AG, Healthcare Consulting Group, Erlangen, Germany

Die DRG-Einführung in den Kliniken erfordert insbesondere für die innerhalb der DRG berücksichtigten Prozeduren eine Kalkulation der Personal- und Sachkosten.

Ziel der Studie war die Analyse der Patientendurchlaufzeiten, der Personalbindungszeiten und der Sachkosten für definierte Aktivitäten der Endoskopieleistungen innerhalb des Funktionsbereiches Interdisziplinäre Endoskopie. Auf diese Weise sollte eine bessere Steuerung der Abläufe möglich werden und (einzelkostenbasierte) Kostentransparenz geschaffen werden.

Es erfolgte zunächst die Analyse häufiger sich wiederholender Abläufe für ausgewählte Prozeduren. Des weiteren erfolgte die Erfassung ausgewählter Leistungen mittels einer Registrierung über 6 Wochen incl. aller erforderlichen Aktivitäten seitens nichtärztlichen und ärztlichen Personals (Messung der Personalbindungszeiten und Patientendurchlaufzeiten) sowie der Sachkosten und notwendiger bzw. erforderlicher Folgekosten. Einbezogen wurden darüber hinaus Kosten von Transport, Anmeldung, Patientenvorbereitung, EDV-Einbindung, Materialbestellung, Reparaturkosten usw. Eingang in die Analyse fanden insgesamt 609 Endoskopien (273 ÖGD, 132 Koloskopien, 102 Bronchoskopien, 47 ERCP u.a.)

Die Kosten für häufige endoskopische Prozeduren wurden exakt ermittelt. Sie liegen für einfache endoskopische Prozeduren zwischen 70,- Euro und 140,- Euro. Komplexe endoskopische Prozeduren mit hohem Materialaufwand kosten bis 1000,- Euro. Möglichkeiten zur organisatorischen Verbesserung des Ablaufes von Aktivitäten im Rahmen der Endoskopie wurden aufgezeigt (z.B. Gründe für Ablaufverzögerungen, Raumnutzungsanalyse usw.). Der Reparatur- und Instandhaltungsaufwand wurde den einzelnen Untersuchungen zugeordnet. Der ermittelte Zeitbedarf für die endoskopischen Untersuchungen liegt im Rahmen der Empfehlungen der DGVS. Die ermittelte Kostentransparenz ist Voraussetzung für eine bessere innerbetriebliche Leistungsverrechnung. Durch die Definition klarer Verantwortlichkeiten in Problembereichen können die Abläufe optimiert werden. Sie stellt die Basis dar für eine bessere Vernetzung zu klinikübergreifenden Strukturen wie Krankenhaus-EDV, Transportdienst usw. und ist damit Voraussetzung zur Schaffung effektiverer Strukturen auch für die ambulante Leistungserbringung (z.B. Koloskopie).