Z Gastroenterol 2007; 45 - P155
DOI: 10.1055/s-2007-988301

Kann die Ösophagusvarizenligatur ambulant durchgeführf werden – eine Analyse der Rezidivblutungsrate

A Hoffmeister 1, F Petrasch 1, N Teich 1, J Mössner 1, I Schiefke 1
  • 1Universität Leipzig, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Leipzig, Germany

Die Ligatur von Ösophagusvarizen ist die Standardtherapie zur endoskopischen Behandlung von Ösophagusvarizenblutungen und zur Sekundärprophylaxe. Es besteht kein einheitliches Behandlungskonzept zur Nachkontrolle. In der klinischen Praxis erfolgt in der Regel eine stationäre Nachbehandlung und endoskopische Kontrolle bis zum Abfall der Ligaturen.

Im Zeitraum von 1. Juli 2000 bis 31.01.2007 wurden im Universitätsklinikum Leipzig 430 Ligaturbehandlungen bei 291 Patienten durchgeführt. Davon waren 208 Eingriffe im Rahmen der Therapie einer akuten Varizenblutung und 212 elektive Eingriffe zur Sekundärblutungsprophylaxe. Alle Patienten wurden bis zum Abfall der Gummibandligaturen endoskopische kontrolliert. 37 Patienten wurden von der weiteren Analyse ausgeschlossen, da eine Blutstillung mit Ligatur nicht erfolgreich war, oder die Patienten im Beobachtungszeitraum aufgrund anderer Erkrankungen verstarben. Bei 2 Patienten waren bei einer Verlegung in auswärtige Einrichtungen keine Daten zur weiteren Auswertung erhältlich.

Bei 30 Patienten trat eine Reblutung auf. Davon wiesen 14 Patienten eine Blutung am Ligaturulcus auf. 13 dieser Ligaturbehandlung erfolgten im Rahmen einer akuten Blutungsbehandlung, ein Eingriff war eine elektive Ligatur. Bei 15 Patienten trat eine erneute Ösophagusvarizenblutung an anderer Stelle auf, 8 waren initial im Rahmen einer Blutungsbehandlung therapiert wurden, 7 Patienten wurden elektiv behandelt. Ein Patient hatte im Beobachtungszeitraum einer Reblutung im Ösophagus, die retrospektiv keiner der beiden Gruppen zugeordnet werden konnte.

Die Ligaturbehandlung ist eine sichere Methode zur Behandlung der Ösophagusvarizen. Bei elektiven Ligaturbehandlungen ist das allgemeine Reblutungsrisiko aus nicht behandelten Ösophagusvarizen höher als das Blutungsrisiko aus den Ligaturulcera. Somit kann eine komplikationslose elektive Varizenligatur als ambulanter Eingriff erfolgen.