Z Gastroenterol 2007; 45 - P154
DOI: 10.1055/s-2007-988300

Einsatz der konfokalen Laserendomikroskopie bei Patienten mit refraktärer Sprue

C Bojarski 1, U Günther 1, C Loddenkemper 2, M Grünbaum 2, JC Hoffmann 1, M Zeitz 1, S Daum 1
  • 1Charité – Campus Benjamin Franklin (CBF), Med. Klinik I – Gastroenterologie, Infektiologie, Rheumatologie, Berlin, Germany
  • 2Charité – Campus Benjamin Franklin (CBF), Institut für Pathologie, Berlin, Germany

Einleitung: Bei Patienten mit refraktärer Sprue sollten im Verlauf durch eine sorgfältige endoskopische Diagnostik diejenigen Patienten idendifiziert werden, bei denen ein intestinales T-Zell-Lymphom vorliegt. Hinweise über den Dünndarmbefall liefert die Kapselendoskopie sowie die Doppelballon-Enteroskopie. Für eine gezielte Diagnostik im Duodenum wird der Stellenwert der konfokalen Laserendomikroskopie überprüft.

Patienten/Ergebnisse: Wir berichten über 5 Patienten mit refraktärer Sprue, die im Zeitraum 04/2006 bis 11/2006 endomikroskopiert wurden. Vorausgegangen war bei allen Patienten eine Videogastroskopie mit Duodenal-PE ca. 6–12 Monate vorher. Bei der konfokalen Laserendomikroskopie wurde 5ml Fluorescein 10% i.v. gegeben. Es wurde überprüft, ob die mittels Endomikroskopie gewonnenen Gewebeproben („targeted biopsy“) bezüglich ihrer diagnostischen Aussage denen bei der Videoendoskopie gewonnenen Proben („random biopsy“) überlegen sind. Bei allen Patienten konnte durch Endomikroskopie ein gering- bis deutlich erhöhter Gehalt an intraepithelialen Lymphozyten (IEL) bereits in-vivo identifiziert und durch Histologie bestätigt werden. Die Unterscheidung von regelhaft aufgebauter Dünndarmschleimhaut bzw. Zottenatrophie gelang in allen Fällen. Bei einem Patienten konnte nach Endomikroskopie histologisch ein Marsh-Typ IIIa (vorher I) festgelegt werden. Bei einem weiteren Patienten konnten durch Endomikroskopie Areale mit bis zu 80 IEL/100 Enterozyten (vorher 65) identifiziert und biopsiert werden.

Diskussion: Die konfokale Laserendomikroskopie kann bei Patienten mit refraktärer Sprue durch Selektion der Biopsiestellen diejenigen Schleimhautareale identifizieren, in denen ein erhöhter Gehalt an intraepithelialen Lymphozyten vorliegt. Durch Vor-Selektion der Biopsiestellen erhält der Pathologe repräsentativeres Material als bisher. Die zusätzlichen Informationen der Endomikroskopie mit gezielter PE sind in dieser Fallserie den Ergebnissen der konventionellen Videoendoskopie mit Zufalls-PE überlegen.