Z Gastroenterol 2007; 45 - P148
DOI: 10.1055/s-2007-988294

Prospektiver Vergleich der CT-Kolonographie zur konventionellen Koloskopie in der Detektion kolorektaler Adenome im Screeningkollektiv

M Juchems 1, A Römpp 2, A Ernst 1, HJ Brahms 1, G Adler 2, C Weber 2, A Aschoff 1, M Wagner 2
  • 1Universitätskliniken Ulm, Klinik für Radiologie I, Ulm, Germany
  • 2Universitätskliniken Ulm, Klinik für Innere Medizin I, Ulm, Germany

Ziele: Ziel dieser prospektiven Studie war es, ein „low-dose“ CT Protokoll gegen die konventionelle Koloskopie in Bezug die Detektion kolorektaler Adenome zu vergleichen.

Methodik: Es wurden 69 Patienten eines Vorsorgekollektivs in die Studie eingeschlossen. Die Computertomographie wurde an einem 16 Zeilen Gerät (Philips MX 8000 IDT) durchgeführt. Mit dem verwendeten „low dose“ Protokoll wurde die Untersuchungsdosis/Pat. auf 2,8mSv gesenkt. Im Anschluss an die CT- Kolonographie wurde eine Koloskopie durchgeführt. Der, zunächst verblindete Endoskopiker wurde segmental für die Ergebnisse der CT-Kolonographie entblindet.

Ergebnisse: In unserem Kollektiv (Median 62 Jahre, Range 55–75 Jahre, 41,8% Frauen) wurden in 51% der Patienten mindestens ein histologisch gesichertes Adenom nachweisen. Hierbei handelte es sich in 75% um sehr kleine Adenome (0–5mm), in 26% um kleine (5–10mm) und in 14% um größere (>10mm) Adenome. Im Kollektiv wurde eine high grade IEN aber kein Karzinom detektiert. Von diesen Adenomen (n=70) wurden 92,8% in der primären Koloskopie detektiert. Entsprechend den Größenkategorien betrug die Sensitivität der Koloskopie 90,1% (<5mm) und 100% (>5mm). In 9,3% konnte die koloskopisch diagnostizierte Raumforderung histologisch nicht bestätigt werden. Im Vergleich zum „Goldstandart“ (entblindete Koloskopie und histologischen Diagnose) betrugt die Sensitivität der CT-Kolonographie für die Detektion von Neoplasien entsprechend den Größenkategorien 45,65% (<5mm), 66,67% (6–9mm) und 100% (>10mm). Die positive Korrektheit (bezogen auf Patient und alle Größenkategorien) der CT-Kolonographie betrug 85,1%, die negative Korrektheit 50%.

Schlussfolgerung: Die CT-Kolonographie bietet unter Verwendung eines low dose Protokolls unzureichende Sensitivität in der Detektion kleinster Adenome (<5mm). Klinisch relevante Polypen, insbesondere >10mm werden jedoch mit hoher Sensitivität detektiert.