Einleitung: Die DBE wird zunehmend für die Diagnostik von Dünndarmerkrankungen eingesetzt. Prospektive
Daten über die Lernkurve für diese endoskopische Technik sind nur vereinzelt vorhanden.
Zielsetzung: Erstellung einer Lernkurve für die endoskopische Technik der DBE.
Methodik: Über einen Zeitraum von zwei Jahren wurden bei 140 Patienten 168 DBE von einem einzelnen
Endoskopiker durchgeführt und prospektiv ausgewertet. Folgende Parameter wurden dokumentiert:
Insertionstiefe, Untersuchungsdauer, Einsatz der Fluoroskopie, endoskopischer Befund,
interventionelle Maßnahmen. Alle Untersuchungen wurden mit einem Fujinon-Dopppelballonenteroskop
(FN 450P 5/20) durchgeführt. Die Leistungsmerkmale der ersten 10, 15 und 20 Untersuchungen
wurden mit den darauf folgenden verglichen.
Ergebnisse: DBE: peroraler Zugang: n=126 oder 75%, peranaler Zugang: n=42 oder 25%. Mittlere
Untersuchungsdauer (±SD) für beide Zugänge: 92,3±38,6min für die ersten 10, 84,1±35,5min
für die ersten 20 (p<0,005) und 64,1±31,2min für die weiteren Untersuchungen. Die
mittlere Insertionstiefe konnte im Verlauf erhöht, die mittlere Dauer der Fluoroskopie
reduziert werden. Perorale DBE: mittlere Insertionstiefe: 150,4±15cm für die ersten
10, 170,4±25,2cm für die ersten 15 und 245±22,4cm für die folgenden Untersuchungen.
Peranale DBE: mittlere ileale Insertion: 30,5±15,8cm für die ersten 15 und 95,5±23,3cm
für die folgenden Untersuchungen. Die tiefe ileale Intubation schlug in 7 Fällen (17%)
fehl (40% der initialen 10 Fälle vs. 6% der folgenden). Der zeitliche Abstand vom
ersten Untersuchungsdatum korrelierte signifikant negativ in Bezug auf die Untersuchungsdauer
sowie positiv in Bezug auf Insertionstiefe und -geschwindigkeit (p<0,001).
Schlussfolgerung: Nach den initialen 10 peroralen und 15 peranalen DBE konnte eine signifikante Verbesserung
der Leistungsmerkmale der DBE mit einer höheren Insertionstiefe und -geschwindigkeit,
reduzierter Untersuchungsdauer und vermindertem Einsatz der Fluoroskopie erreicht
werden.