Z Gastroenterol 2007; 45 - P134
DOI: 10.1055/s-2007-988280

Mechanismen und Verschlussraten von nicht ummantelten biliären Metallstents (SEMS) im distalen Gallengang

M Philipper 1, H Neuhaus 1, B Schumacher 1, PP Kortan 2, G Smith 2, RJ Shah 3, RH Hawes 4, WG Parsons 5, GA Lehman 6, A Slivka 7, DJ Desilets 8, MK Sanders 9, C Lawrence 9, DA Howell 9
  • 1Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Medizinische Klinik, Düsseldorf, Germany
  • 2St. Michael's Hospital, Toronto, Canada
  • 3University of Colorado, Health Sciences Center, Aurora, United States of America
  • 4Medical University of South Carolina, Charleston, United States of America
  • 5Northwestern Memorial Hospital, Chicago, United States of America
  • 6Indiana University Hospital, Indianapolis, United States of America
  • 7University of Pittsburgh, Medical Center, Pittsburgh, United States of America
  • 8Baystate Medical Center, Springfield, United States of America
  • 9Maine Medical Center, Portland, United States of America

Einleitung: Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Multicenter-Studie wurden die Charakteristika von 3 verschiedenen nicht ummantelten Metallstents bei malignen Obstruktionen des distalen Gallengangs verglichen, wobei die Stenose mindestens 2cm unterhalb der Hepatikus-Gabel beginnen musste.

Methodik: 241 Patienten wurden in 9 Zentren randomisiert, wobei 95%(n=229) den definierten Studienendpunkt erreichten. Zum Einsatz kamen ein 10mm Wallstent (W) der Fa. Boston Scientific und ein 6mm und ein 10mm Zilver Stent (Z) der Fa. Cook Endoscopy.Unterschiede betraffen das Material: rostfreier Stahl (W) gegen Nitinol (Z) und das Expansionsverhalten: verkürzend (W) gegenüber nicht verkürzend (Z).

Ergebnisse: Symptomatische Versclüsse wurden beim 6mm Stent in 39% erfasst (25/64), gegenüber 22% (39/177) in den 10mm Gruppen. Die signifikante Differenz der Verschlussraten (p=0,008) führte zum vorzeitigen Ausscheiden der 6mm Stents. Die Verschlussraten der 10mm Gruppen waren gleichwertig: W=21% (19/89) gegenüber Z=23% (20/88). Alle Gruppen zeigten identische Mortalitätsraten. Die 64 dokumentierten Verschlüsse wurden nach Einwachsen (n=41), Überwachsen (n=7), Sludge (n=15) und Hämobilie(n=1) unterteilt. Das eingewachsene Gewebe war in 47% (7/15) maligne und in 53% (8/15) nicht maligne.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine statistisch signifikante Unterlegenheit der 6mm SEMS im Hinblick auf den symptomatischen Verschluss, bei jedoch identischer Mortalität in allen Gruppen. Im Gegensatz dazu wurde in den 10mm Gruppen kein signifikanter Unterschied bei den symptomatischen Verschlüssen verzeichnet. Nur 64% der Verschlüsse sind auf ein Gewebe-Einwachsen zurückzuführen, wobei von diesen über 50% durch nicht malignes Gewebe hervorgerufen wurde.