Z Gastroenterol 2007; 45 - P131
DOI: 10.1055/s-2007-988277

Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie in Deutschland – eine bundesweite Evaluation -

A Riphaus 1, M Rabofski 1, T Wehrmann 1
  • 1Medizinische Klinik I – Klinikum Region Hannover – Krankenhaus Siloah, Hannover, Germany

Einleitung: Die Einführung neuer, kurzwirksamer Sedativa und der Wunsch nach erhöhter Patientenzufriedenheit und Sedierungseffizienz hat den Umgang mit der Sedierung in der Endoskopie verändert. Ziel der vorliegenden Befragung war es, in einem bundesweiten Überblick aktuelle Daten zur Sedierung und zum Monitoring in der Endoskopie in Deutschland zu generieren.

Methodik: Es wurden bundesweit 3.800 Fragebögen an die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten versandt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 1036 Fragebögen zurückgesandt, von denen 990 (Rücklaufquote: 26%) ausgewertet werden konnten. Die Befragten führten im Median 27 Gastroskopien und 25 Koloskopien pro Woche durch. Die Untersuchungen wurden überwiegend in der Klinik (59,5%) durchgeführt. Die Mehrheit der Gastroskopien (73,7%) und Koloskopien (87,3%) wurde unter Sedierung durchgeführt. Verwendet wurde Midazolam (alleine oder in Kombination) in 81,9%, Propofol (alleine oder in Kombination) in 73,8%. Die Kombination aus Benzodiazepin und Opiat wurde von 35,6% der Befragten verwendet. Die Befragten überwachten ihre Patienten routinemäßig der Pulsoxymetrie (97,1%), automatisierter RR-Messung (28,5%) und EKG (13,3%). Die routinemassige Sauerstoffgabe bei allen Patienten wurde von 34,4% der Befragten durchgeführt. Die Zufriedenheit der Endoskopiker mit der Sedierung war bei Verwendung von Propofol tendenziell höher als beim Einsatz von Midazolam (p<0,05).

Diskussion und Folgerungen: Die Häufigkeit endoskopischer Untersuchungen in Sedierung hat in Deutschland dramatisch zugenommen, sowohl im ambulanten wie auch klinischen Bereich. Propofol wird inzwischen bei mehr als 2/3 aller Sedierungen in der Endoskopie eingesetzt. Der Einsatz von Monitoring-Verfahren entspricht internationalem Standard.