Einleitung: Die Aussagekraft der konventionellen ERCP mit radiologischer Darstellung ist bei
der Differentialdiagnostik von Gallengangsstrikturen begrenzt. Der Einsatz einer sondenbasierten
konfokalen Lasermikroskopie über den Instrumentierkanal eines Duodenoskops könnte
zu einer verbesserten diagnostischen Ausbeute führen.
Methodik: Bislang wurden 7 Patienten mit Gallengangsstrikturen mithilfe von konfokaler Lasermikroskopie
untersucht. Es wurde eine flexible Lasersonde mit einer lateralen Auflösung von 3,5µm,
einer axialen Auflösung von 3,5µm und einem Sichtfeld von 600×500µm eingesetzt. Nach
intravenöser Injektion von Fluoreszein 1% (6–10ml) wurde die Lasersonde über ein Standard
Duodenoskop (Olympus TJF 160) in den Gallengang eingeführt. Nach Positionierung der
Sondenspitze unter radiologischer Kontrolle wurde in vivo und Echtzeit die Zielregion
mikroskopisch dargestellt. Nach Durchführung der Lasermikroskopie wurde aus gleicher
Stelle eine Biopsie für eine Standard Histopathologie entnommen.
Ergebnis: Die Lasersonde konnte bei allen Patienten problemlos in den Gallengang eingeführt
werden. Die Bildqualität des Gallengangsepithels, war gut in allen Fällen, auch wenn
die Sonde bei zwei Patienten mit Hilusstrikturen nicht weit genug bis zur Stenose
vorgeschoben werden konnte. Die lasermikroskopischen Bilder korrelierten gut mit der
Standard Histopathologie.
[In vivo Histologie vs. Standard Histopathologie]
Es traten keine Komplikationen auf.
Schlussfolgerung: Wir konnten zeigen, dass eine sondenbasierte Lasermikroskopie im Gallengang möglich
ist. Eine weiter miniaturisierte Sonde über Cholangioskop wird aktuell evaluiert.
Zukünftige Studien müssen den Beweis erbringen, dass sondengestützte Lasermikroskopie
die diagnostische Genauigkeit bei Gallengangsstenosen verbessern kann.