Z Gastroenterol 2007; 45 - P121
DOI: 10.1055/s-2007-988267

Kontrastmittelgestützte Endosonographie zur Differentialdiagnostik maligner und benigner Lymphknoten

M Hocke 1, T Topalidis 2, CF Dietrich 3, A Stallmach 1
  • 1Friedrich Schiller Universität Jena, Klinik für Innere Medizin II, Jena, Germany
  • 2Cytologisches Labor, Hannover, Germany
  • 3Caritas Krankenhaus, Klinik für Innere Medizin II, Bad Mergentheim, Germany

Einleitung: Die Differentialdiagnose zur Unterscheidung maligner von benignen Lymphknotenvergrößerungen in der Bildgebung erscheint auch heute noch als ein diagnostisches Problem.

Methodik: In vorliegender Studie wurde geprüft, ob das durch ein Kontrastmittel der 2. Generation demaskierte Vaskularisationsverhalten von verschiedenen Lymphknotenvergrößerungen sowohl mediastinal als auch abdominal zur Unterscheidung geeignet erscheint. Dabei wurde im Power- bzw. bidirektionalen Dopplermode das Vaskularisationsverhalten von verschiedenen Lymphknoten vor und nach Kontrastmittelapplikation geprüft und das Ergebnis mithilfe einer unmittelbar angeschlossenen Feinnadelpunktion des Lymphknotens verifiziert. Insgesamt wurden 125 Patienten in die Studie eingeschlossen.

Ergebnisse: Im Falle benigner Lymphknotenvergrößerungen wurde dies in 64 von 74 Fällen durch die normale endosonographische Diagnostik richtig erkannt (Spezifität 86,5%), nach Kontrastmittelapplikation jedoch in 69 von 74 Fällen (entspricht einer Spezifität von 93,2%). Bei malignen Lymphknoten wurden diese durch normale Endosonographie in 36 von 51 Fällen richtig diagnostiziert (Sensitivität von 70,6%), hier verschlechterte sich das Ergebnis aber bei Anlage der Kriterien zum Vaskularisationsverhalten nach Kontrastmittelgabe auf 31 von 51 richtigen Fällen (Sensitivität von 60,8%). Wichtig ist zu bemerken, dass das Kontrastmittelverhalten von Lymphknotenvergrößerungen aufgrund eines Lymphomes dem der benignen Lymphknoten entspricht. Rechnet man die in der Studie eingeschlossenen 10 Lymphome aus den malignen Lymphknoten heraus, ergibt sich immerhin eine mit der normalen Endosonographie vergleichbare Sensitivität von 73,2%.

Zusammenfassung: Die kontrastmittelgestützte Endosonographie ist nach den vorliegenden Untersuchungen nicht geeignet, die Dignität pathologisch vergrößerter Lymphknoten besser einzuschätzen, als die herkömmlichen B-Bild-Kriterien. Zur Dignitätsklärung ist somit weiterhin die operative Entfernung des Lymphknotens bzw. die endosonographisch gestützte Feinnadelpunktion