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DOI: 10.1055/s-2007-988213
Gastrointestinale Funktionsdiagnostik mit magnetischen Markern – erste prä- und postprandiale Untersuchungen der Magenmotilität an Probanden mit simultaner Messung der Elektrogastrographie
Wir überprüfen die Wertigkeit des magnetischen Markermonitorings (MAGMA) zur Lokalisierung von Markern unter klinischen Verhältnissen. Dieses Verfahren basiert auf der Analyse statischer Magnetfelder, so dass keine ionisierende Strahlung eingesetzt wird. Die Lokalisierung von dauermagnetischen Kapseln (Durchmesser: 5mm, Länge: 12mm) erfolgt mit einer Positionsgenauigkeit von±2mm und einer zusätzlichen Information über die Ausrichtung des Markers (±2°). Dadurch lassen sich Transportvorgänge im GI-Trakt besonders deutlich herausstellen. Außerdem werden periodische Vorgänge sehr gut durch die Auswertung der Markerausrichtung erfasst. Zusätzlich können Geschwindigkeiten, Zeiten und zurückgelegte Wege ermittelt werden. Dieses System wird derzeit im Klinikum für Innere Medizin an der Friedrich-Schiller-Universität erprobt. Bisher wurden 21 gesunde Probanden (11 Frauen, 10Männer) mit einem Durchschnittsalter von 38,01 Jahren mit diesem Verfahren untersucht, gleichzeitig erfolgte eine Messung mit der Elektrogastrographie. Die Mittelwerte und Standardabweichungen der ermittelten Magenfrequenzen lagen beim MAGMA bei 2,85±0,15 ppm und bei der EGG bei 2,87±0,15 ppm. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass die mit der EGG gemessenen elektrischen Potentiale in mechanische Kontraktionen umgewandelt werden. Diese werden sowohl im präprandialen als auch im postprandialen Zustand nachgewiesen. Es ergeben sich somit neue Ansätze zur Untersuchung der pyhsiologischen und pathophysiologischen Magenmotilität. Diese sollten im weiteren Verlauf mit dem MAGMA bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen und systemischen Neuropathien untersucht werden.