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DOI: 10.1055/s-2007-988209
Relaxationsstörung des proximalen Magens bei Funktioneller Dyspepsie (FD): Erstmalige nicht-invasive Identifikation einer Sub-Gruppe mittels fMRT
Mit der invasiven Barostat-Untersuchungstechnik kann bei ca. 40% der Patienten mit FD eine Störung der postprandialen (pp) gastralen Akkommodation nachgewiesen werden. Die gestörte Akkommodation des proximalen Magens soll zu einer abnormalen Mahlzeitverteilung mit vermehrter Füllung des distalen Magens führen.
Ziel: Dieser Studie war der nicht-invasive Vergleich der postprandialen gastralen Relaxation (gesamter, proximaler, distaler Magen) sowie der Entleerung und Verteilung aufgenommener Nahrung zwischen Gesunden (GK) und Patienten mit FD mittels fMRT.
Methodik: GK (n=15) & FD Patienten (n=22) wurden im MRT vor und nach einer flüssigen Mahlzeit untersucht. MRT-Sequenzen wurden bis 90 Min. postprandial in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Hieraus wurden die Untersuchungsparameter nach etablierten Algorithmen errechnet.
Ergebnisse: Die kumulative Zunahme des frühen pp gastralen Gesamtvolumen, das die gastrale Relaxation abbildet, war bei FD signifikant reduziert. Dieser Unterschied war allein durch einen signifikant niedrigeren Anstieg des proximalen Volumens bedingt (Tab.1). Diese Relaxationsstörung des proximalen Magens war bei 41% der FD-Patienten nachweisbar. Zudem war die frühe pp Zunahme des gastralen Flüssigkeitsvolumens (gesamt, proximal) in der FD-Gruppe signifikant erniedrigt, was Ausdruck einer initialen Beschleunigung der Magenentleerung ist (Tab.1), und bei 36% der Patienten vorlag. Die Magenentleerung nach 90 Min. war hingegen bei FD signifikant verzögert (71% vs. 62%).
Schlussfolgerung: Bei einer relevanten Untergruppe von FD Patienten lassen sich mittels fMRT fassbare Alterationen der pp Relaxation des proximalen Magens sowie begleitende Veränderungen der kurz- und langfristigen Magenentleerung nachweisen. Ziele weiterführender Studien sind die Identifizierung hier erfolgreich angreifender medikamentöser Behandlungsansätze bei solchen Patienten.
* p<0,05 versus GK |
t=0–3 Min |
t=3–6 Min |
t=6–9 Min |
t=9–12 Min |
||||
GK (n=15) |
FD (n=22) |
GK (n=15) |
FD (n=22) |
GK (n=15) |
FD (n=22) |
GK (n=15) |
FD (n=22) |
|
Gesamtes gastrales Volumen (ml) |
14±3 |
-1±4 |
23±3 |
-6±5* |
29±3 |
-10±6 |
20±5 |
-4±7* |
Proximales gastrales Volumen (ml) |
17±3 |
1±5* |
27±4 |
-3±6* |
35±5 |
-2±7* |
33±5 |
1±8* |
Distales gastrales Volumen (ml) |
-3±3 |
-1±5 |
-5±2 |
-1±6 |
-5±3 |
- 5±6 |
-13±3 |
-1±7 |
Gesamtes gastrales Flüssigkeitsvolumen (ml) |
11±3 |
0±6 |
14±3 |
-7±7* |
14±3 |
-10±7* |
4±2 |
-11±9 |
Proximales gastrales Flüssigkeitsvolumen (ml) |
21±6 |
3±5* |
21±4 |
3±7* |
23±3 |
3±7* |
18±4 |
2±9 |
Distales gastrales Flüssigkeitsvolumen (ml) |
-11±5 |
2±5 |
-7±2 |
-4±5 |
-6±3 |
-6±6 |
-13±3 |
-6±6 |