Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P814
DOI: 10.1055/s-2007-988083

CTLA-4 und ICOS Expression nach Schlaganfall

M Bakkeboe 1, A Vogelgesang 1, R Jack 1, B Bröker 1, A Dressel 1
  • 1Greifswald

Einführung: CTLA-4 (CD152) und ICOS (CD 278) sind kostimulatorische Moleküle, welche nach T-Zellaktivierung induziert werden. Es ist bekannt, dass CTLA-4 bei inflammatorischen Erkrankungen hochreguliert wird. Schlaganfall führt zu einer Inflammationskaskade im ischämischen Gewebe bei der es zur Aktivierung von Mikrogliazellen und Astrozyten sowie zur Invasion von Immunzellen kommt. Deshalb untersuchten wir den Aktivierungsstatus von humanen T-Zellen des peripheren Blutes nach Schlaganfall. Dazu wurde die Expression von CTLA-4 und ICOS auf PBMC bestimmt. Zusätzlich prüften wir den Einfluss von Katecholaminen und Glucokortikoiden auf die CTLA-4 Expression in vitro, da vom Mausmodell bekannt ist, dass diese Hormone nach Schlaganfall erhöht sind.

Ergebnisse: CTLA-4 und ICOS Expression auf T-Zellen wiesen im Vergleich zu gesunden Kontrollen keine Veränderung während des 28-tägigen Beobachtungszeitraumes auf. Schlaganfall scheint also keine periphere T-Zellaktivierung zu induzieren.

In unseren in vitro Experimenten konnten wir weiterhin demonstrieren, dass Adrenalin und Noradrenalin, aber nicht Dexamethason, die Proteinexpression von CTLA-4 nach 48h in Kultur reduzieren.

Diskussion: CTLA-4 und ICOS auf PBMC von Schlaganfallpatienten wurden im Beobachtungszeitraum nicht hochreguliert. Die in vitro Ergebnisse können allerdings eine mögliche Erklärung für die niedrig bleibende CTLA-4-Expression und fehlende T-Zellaktivierung nach Schlaganfall geben, da die T-Zellaktivierung durch hohe Katecholaminkonzentrationen verhindert werden kann.