Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P731
DOI: 10.1055/s-2007-988001

Immunologische Therapiemarker bei einer prospektiven multizentrischen Verlaufsuntersuchung über 2 Jahre bei Multiple Sklerose Patienten unter Therapie mit Glatiramerazetat

W Schrempf 1, S Kern 1, H Hanso 1, T Schultheiss 1, H Schneider 1, T Ziemssen 1
  • 1Dresden

Ziele: Suche nach immunologischen Therapiemarkern bei einer prospektiven Verlaufsuntersuchung über 2 Jahre bei 100 RRMS-Patienten nach Neueinstellung auf Glatiramerazetat (GA) mittels bildgebender (MRT), klinischer, neuropsychologischer und autonomer/neuroendokrinologischer Tests (CopImmunoNet -Studie)

Hintergrund: Etablierte Verfahren zur Verlaufskontrolle immunmodulatorischer MS-Therapieansätze fehlen bisher abgesehen von negativen Markern i.S. von neutralisierenden Antikörpern. GA übt als antigenbasierte Therapie unterschiedliche Effekte auf das Immunsystem, insbesondere T-Zellen, aber auch B-Zellen und antigenpräsentierende Zellen (APC) aus. In dieser Studie sollen immunologische Parameter sowie zusätzliche Parameter wie autonome/neuroendokrinologsiche und neuropsychologische Funktionen mit dem klinischen Outcome sowie den MRT-Daten korreliert werden.

Studiendesign/Methoden: Multizentrische, prospektive Studie mit Untersuchung von 100 RR-MS Patienten mittels immunologischer, klinischer, bildgebender, neuropsychologischer sowie autonomer/neuroendokrinologischer Verfahren über einen Zeitraum von 2 Jahren. Drei Gruppen wurden für die Studie gebildet: (1) De novo Paienten ohne bisherige Immunprophylaxe, (2) Patienten nach Umstellung von einem Interferon-ß-Präparat, (3) Deeskalation von einer Immunsuppression auf GA. Vor Einschluss erfolgte eine ausführliche Anamnese der Krankheitsgeschichte in den letzten drei Jahren sowie eine Baseline-Untersuchung mittels MRT sowie Testung der autonomen, neuroendokrinologischen sowie der neuropsychologischen Funktion (Kogntion, Fatigue, Coping). Im Rahmen des Studienprotokolls erfolgen monatliche Verlaufsuntersuchungen und die Erfassung immunologischer Parameter.

Ergebnisse: Es sollen Ergebnisse der bisher in einer kleinen Pilotstudie entwickelten Protokolle zur Analyse immunologischer Parameter insbesondere mit Erfassung der Effekte auf die Funktion von T-Zellen, B-Zellen sowie antigenpräsentierenden Zellen (APC) und ebenso die Baseline-Daten der CopImmunoNet-Studie präsentiert werden.

Schlussfolgerung: Die CopImunoNet-Studie ist der erste Versuch, in Rahmen einer multizentrischen Studie mit unterschiedlichen Szenarien einer immunmodulatorischen Therapie mit GA immunologische Parameter mit klinischen sowie MRT-Daten zu korrelieren.