Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P697
DOI: 10.1055/s-2007-987967

Charakteristik und therapeutische Beeinflussung klinischer Zusatzsymptome bei fortgeschrittenen Motoneuronerkrankungen

S Endruhn 1, P Kühnlein 1, AD Sperfeld 1, C Hendrich 1, J Dorst 1, AC Ludolph 1
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Hintergrund: Patienten in fortgeschrittenen Phasen einer Motoneuronerkrankung (MND) entwickeln eine Reihe zusätzlicher, die Lebensqualität deutlich reduzierender Zusatzsymptome. Das Wissen um deren Auftreten und die Möglichkeiten der Beeinflussung bedingen nicht nur deswegen ein wohldurchdachtes palliatives Therapiekonzept. Neben den respiratorischen und nutritiven Einschränkungen und deren konsekutive Folgezustände, können Angst, Panikattacken, psychomotorische Unruhe, Laryngospasmen oder eine autonome Dysfunktion auch als isoliert oder in Kombination auftretende Symptome dem therapeutischen Team Probleme bereiten. Zwischen 50 bis 75% der an einer fatal verlaufenden MND leidenden Patienten erleben die Terminalphase in häuslicher Umgebung. Deswegen erscheint es relevant, frühzeitig erste Anzeichen solcher additiver Symptome zu erkennen und ggf. zu behandeln, um möglichst lange eine hohe Lebensqualität zu erhalten und das Sterben friedlich verlaufen zu lassen.

Ziel dieser Präsentation ist – ausgenommen respiratorischer und malnutritiver Aspekte – die epidemiologischen und klinischen Charakteristiken der wichtigsten Zusatzsymptome im fortgeschrittenen Stadium einer MND darzubieten. Zudem werden aktuelle pathophysiologische Hypothesen sowie die kontrollierte therapeutische, meist medikamentöse Beeinflussung dieser Symptome vorgestellt und diskutiert.