Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P668
DOI: 10.1055/s-2007-987939

Einfluss körperlicher Aktivität auf den Risikomarker hsCRP: Ergebnisse des INVADE-Projekts

C Schulze Horn 1, R Ilg 1, K Sander 1, C Briesenick 1, H Bickel 1, B Conrad 1, D Sander 1
  • 1München, Bischofswiesen

Hintergrund und Fragestellung: Das Modellprojekt INVADE (Interventionsprojekt zu vaskulären Hirnerkrankungen und Demenz im Landkreis Ebersberg) analysiert, ob sich durch eine konsequente Diagnose und Therapie kardiovaskulärer Risikofaktoren die Inzidenz von Schlaganfällen senken lässt. Die vorliegende Teilauswertung untersucht, ob sich ein Zusammenhang zwischen dem hsCRP als Indikator für eine subklinische systemische Entzündung und körperlicher Aktivität nachweisen lässt.

Teilnehmer und Methodik: In das Projekt wurden insgesamt 3909 Teilnehmer (1601Männer, mittleres Alter 70,1 Jahre) eingeschlossen. Die vorliegende Teilauswertung von 3092 Teilnehmern untersucht die Abhängigkeit der hsCRP-Konzentration von der körperlichen Aktivität, definiert als sehr aktiv (mindestens dreimal in der Woche aktiv), mäßig aktiv (dreimal oder weniger in der Woche aktiv) und ohne regelmäßige körperliche Aktivität.

Ergebnisse: In der Aufnahmeuntersuchung (n=3092; 1252Männer) zeigte sich bei 30,5% (942) der Teilnehmer ein pathologischer hsCRP-Wert (>3,0mg/l). Sehr aktiv waren 48,2% (1489), mäßig aktiv waren 38,6% (1193) und ohne regelmäßige Belastung waren 13,1% (406) der Teilnehmer. Die univariate Analyse (ANOVA) zeigt einen signifikanten Zusammenhang zwischen hsCRP und körperlicher Aktivität (F=10,95; p=0,001), wobei Teilnehmer mit hoher körperlicher Aktivität signifikant niedrigere hsCRP-Werte aufwiesen als Teilnehmer mit niedriger körperlicher Aktivität (Abb.1). Dieser Zusammenhang bestätigte sich auch nach Adjustierung für die vaskulären Risikofaktoren Alter, Geschlecht, Pack-years, Blutzucker, Blutdruck, BMI, Triglyceride, Cholesterin, HDL, LDL-HDL, IMT, ABI, zerebrovaskuläre Ereignisse und Statine (schrittweise multiple lineare Regression; std. beta=0,037, p=0,030).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der vorliegenden Teilauswertung zeigen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und hsCRP als Indikator für vaskuläre Ereignisse. Diese Befunde können u.a. die positive Auswirkung körperlicher Aktivität auf das vaskuläre Risiko erklären.

Körperliche Aktivität