Fragestellung: Die perkutane transarterielle Angioplastie (PTA) wurde mit dem Ziel der Vermeidung
von Re-Stenosen durch die stentgeschützte perkutane Karotisangioplastie (CAS) als
revaskulierendes Verfahren weitestgehend abgelöst.
Wurde durch die Einführung der stentgeschützten Technik
1. die periprozedurale Komplikationsrate gesenkt?
2. die Restenose/Okklusionsrate signifikant im Längsschnitt vermindert?
3. die Zahl der ipsilateralen Schlaganfallsereignisse reduziert?
Methodik: Vergleich zweier an einer hochgradigen symptomatischen extrakraniellen A. carotis
interna-Stenose revaskularisierend behandelter Kollektive: 71 PTA-Patienten (im Zeitraum
von 1990–1997), sowie 354 CAS-Patienten (1998–2006). Duplexsonographische und klinisch-neurologische
Verlaufskontrollen erfolgten präinterventionell und im Follow-up nach 2–4 Jahren.
Ergebnisse: Periinterventionelle Rate schwerer behindernder Komplikationen: PTA-Gruppe 2,8%,
CAS 4,2% (n.s.)
>70% Restenose & ACI-Okklusions-Rate in der PTA-Gruppe 29,3%, CAS 10,6% (signifikant)
Im Follow-up betrug die Rate neuaufgetretener Ischämie-Ereignisse für das ipsilaterale
Karotisstromgebiet bei den PTA-Patienten 4,9% und im Kollektiv der CAS-Patienten 2,8%
(n.s.)
Schlussfolgerungen: Die klinische Ereignisrate in beiden Kollektiven korrespondiert gut mit den 2-Jahres-Outcome
Daten der Karotisendarteriektomie (CEA)-Patienten aus der NASCET-Studie.
Obwohl durch die stentgeschützte Intervention die Restenose/Okklusionsrate im Verlauf
signifikant zur PTA-Gruppe reduziert werden konnte, zeigte sich klinisch kein signifikanter
Effekt auf das Neuauftreten ischämischer Ereignisse des entsprechenden Karotisstromgebietes.
Wir folgern daraus, dass der Effekt von Restenosen auf das klinische Outcome von interventionell
behandelten Patienten mit Karotisstenosen im Langzeitverlauf bislang möglicherweise
überschätzt wurde.