Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P556
DOI: 10.1055/s-2007-987827

Zusammenhänge von Schlaf und Schmerzen bei Patienten mit diabetischer Polyneuropathie im Rahmen einer Behandlung mit Duloxetin

E Schneider 1, DA Fishbain 1, J Hall 1, A Meyers 1, J Gonzales 1, V Whitmyer 1, H Thompson 1, C Mallinckrodt 1
  • 1Bad Homburg; Miami, Indianapolis, USA

Einleitung: Obwohl Beeinträchtigungen des Schlafes bei chronischen Schmerzpatienten mit einer Prävalenz von bis zu 70% auftreten, wurde der Zusammenhang zwischen Schmerz und Schlaf bislang nicht tiefergehend quantifiziert.

Methoden: Der Zusammenhang zwischen Schmerz und Schlaf wurde anhand von gepoolten Daten aus 3 klinischen Studien mit Duloxetin bei nicht depressiven Patienten mit Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie (DPNP) untersucht. Die doppelblinden, randomisierten, Plazebo-kontrollierten, 12-wöchigen Studien (N=342, N=334, N=348) verglichen Duloxetin 60mg 1xtäglich und 60mg 2xtäglich mit Plazebo. Wirksamkeitsparameter waren u.a. die durchschnittlichen Tages- und Nachtschmerzen, erfasst durch Patiententagebücher, sowie die Beeinträchtigungs-Items des ‘Brief Pain Inventory' (BPI). Die wöchentlichen Mittelwerte der Tages- und Nachtschmerzen wurden für Wochen 1–12 berechnet. Der BPI wurde in Woche 4, 8 und 12 erhoben.

Ergebnisse: An Baseline korrelierten sowohl die Tages- als auch die Nachtschmerzen positiv und signifikant mit einer Beeinträchtigung des Schlafes (r=0,37 bzw. 0.57, p<0,001). Im Vergleich zu Plazebo reduzierte Duloxetin in beiden Dosierungen die Tages- und Nachtschmerzen in Woche 1 und an allen Messpunkten danach. Der Plazeboeffekt war größer bei der Beeinträchtigung des Schlafes als bei den Schmerzparametern. Im Vergleich zu Plazebo verbesserte eine der Duloxetin-Dosierungen die Beeinträchtigung des Schlafes in Woche 4 und 8, in Woche 12 waren beide Dosierungen signifikant überlegen. Bei der Veränderung von Baseline zum Endpunkt betrug die Korrelation zwischen Schmerz und Schlafbeeinträchtigung 0,48 beim Tages- und 0,53 beim Nachschmerz (p<0.001).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf einen mittleren bis starken Zusammenhang zwischen Tages-, Nachtschmerzen und einer Beeinträchtigung des Schlafes hin, sowohl an Baseline als auch hinsichtlicher der Veränderungen. Obwohl eine Kausalität nicht etabliert werden konnte, scheint eine Schmerzreduktion mit weniger Beeinträchtigung des Schlafes assoziiert zu sein.