Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P415
DOI: 10.1055/s-2007-987686

Intrakranielle Blutungsvolumina in der transkraniellen Duplexsonographie

WD Niesen 1, A Schläger 1, C Weiller 1
  • 1Freiburg

Einleitung: Intrakranielle Blutungen lassen sich in einem hohen Prozentsatz mit der transkraniellen Duplexsonographie darstellen und es ist eine gute Differenzierung zwischen hämorrhagischem und ischämischem Schlaganfall möglich. Ob auch eine Volumetrie intrakranieller parenchymatöser Blutungen (ICB), wie sie für die ICB-Prognose-Scores benötigt wird, möglich ist ist bislang nicht untersucht.

Methode: Patienten mit computertomographisch gesicherter ICB wurden mit der transkraniellen Duplexsonographie über den transtemporalen Zugang mit einer transkraniellen 2MHz Sonde untersucht. Hierbei wurden nach Darstellung des Hämatoms in der axialen Schnittebene auf der Höhe der größten Blutungsausdehnung die Ausdehnung in Schallausbreitung und 90° hierzu ausgemessen. Im Anschluss erfolgte in der koronaren Schnittebene die Ausmessung der kraniokaudalen Ausdehnung. Nach der für das CCT evaluierten Volumenformel AxBxC/2 erfolgte die Bestimmung des Volumens. Die Volumenbestimmung in der CCT erfolgte ebenfalls mittels der AxBxC/2-Formel durch einen für die Duplexsonographie geblindeten Untersucher. Die Ergebnisse wurden korreliert, der modifizierte ICH-Score ermittelt und verglichen.

Ergebnisse: Es wurden 31 Patienten mit suffizientem Schallfenster und nachgewiesener ICB untersucht. Die ermittelten Volumina in der CCT und der transkraniellen Duplexsonographie korrelierten hochsignifikant mit einem r=0,972. Die mithilfe der Volumetrie bestimmten modifizierten ICH-Scores zeigten ebenso wie die hieraus resultierende Prognoseabschätzung eine hochsignifikante Übereinstimmung.

Konklusion: Das Volumen intrakranieller Hämatome lässt mittels der AxBxC/2-Estimation in der transkraniellen Duplexsonographie ermitteln und zeigt eine hohe Übereinstimmung mit der CCT. Somit ist der prognostische modifizierbare ICH-Score auch sonographisch bestimmbar und eine differenziertere Verlaufsbeobachtung der ICB am Krankenbett möglich.