Aktuelle Neurologie 2007; 34 - P394
DOI: 10.1055/s-2007-987665

Quantifizierung von Alpha-Synuklein im Liquor cerebrospinalis als möglicher Biomarker für Synukleinopathien

B Mollenhauer 1, C Trenkwalder 1, MG Schlossmacher 1
  • 1Boston, USA; Kassel; Ottawa, CAN

Hintergrund: Die intrazelluläre Aggregation von alpha-Synuklein (alphaS) findet sich neuropathologisch bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen, wie unter anderem bei M. Parkinson (PD) und Demenz mit Lewy Bodies (DLB). Klinisch ist die Differentialdiagnose dieser Synukleinopathien oftmals schwer und die diagnostische Genauigkeit gering. Neben den vielfachen bildgebenden Ansätzen anderer Arbeitsgruppen für eine hilfreiche diagnostische Zusatzuntersuchung zur Unterstützung der klinischen Diagnose haben wir die Quantifizierung von alphaS in Liquor cerebrospinalis und im Blut als möglichen Biomarker evaluiert.

Methode: AlphaS konnte in extrazellulären Flüssigkeiten nachgewiesen werden, einschließlich in konditioniertem Medium dopaminerger Zellen und im peripheren Blut. Nach der Detektion von alphaS auch im Liquor cerebrospinalis (CSF) per Massenspektrometrie haben wir einen hochsensitiven alphaS-spezifischen enzyme-linked immunoadsorbent Assay (ELISA) entwickelt und validiert fuer die Quantifizierung von alphaS aus 200 oder 50µl CSF und Serum verschiedener Patientenproben auf 96-well und 384-well ELISA Platten.

Ergebnisse: Mit diesem ELISA haben wir zunächst unabhängige Pilotstudien mit insgesamt 180 Liquorproben von Patienten mit DLB, PD, M. Alzheimer und Kontrollen untersucht und sind dabei verschiedene Liquor- und Serumproben einer großen Kohorte der Paracelsus-Elena-Klinik in Kassel zu analysieren. In den Pilotstudien finden wir signifikant erniedrigte alphaS Liquorwerte bei Patienten mit DLB und PD (p<0.05).

Schlussfolgerung: AlphaS ist im CSF vorhanden und kann mit dieser ELISA-Methode direkt quantifiziert werden. CSF alphaS ist signifikant vermindert bei Synukleinopathien und eignen sich möglicherweise als Biomarker.