Diabetes aktuell 2007; 5(4): 180
DOI: 10.1055/s-2007-985958
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So einfach wie möglich - Zwei neue Pens erleichtern das Spritzen von Insulin

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Publication Date:
27 August 2007 (online)

 

Weil in den Köpfen vieler Ärzte noch immer das Bild eines typischen Typ-2-Diabetikers mit dem eines übergewichtigen Menschen von über 70 Jahren übereinstimmt, werden heute viele Diagnosen zu spät gestellt. Denn was man nicht erwartet, danach sucht man auch nicht. Fakt ist aber, dass heute oft der Typ-2-Diabetes bereits im Alter von 40 bis 50 Jahren auftritt, mit einem langen prädiabetischen Vorstadium. Dabei ist die frühe Diagnose enorm wichtig, steigt doch beim Typ-2-Diabetes das Risiko für kardiale Erkrankungen um das drei- bis fünfache im Vergleich zur Normalbevölkerung, erklärten Experten auf einer Pressekonferenz anlässlich der Markteinführung der neuen Insulinpens Lantus® SoloSTAR® und Apidra® SoloSTAR® in Paris. Und diese jüngeren Typ-2-Diabetiker haben auch nicht mehr den "milden Altersdiabetes", sie erleben die Komplikationen früher und leiden länger daran. Schon aus diesem Grund muss die Therapie hier intensiver sein, der Einsatz von Insulin muss früher in Erwägung gezogen werden. Die gute Blutzuckerkontrolle rettet Leben, weil sie Komplikationen vermeiden hilft oder zumindest zeitlich verzögert. Normal ist, so die Experten, ein HbA1C im Bereich um oder unter 5 %, die meisten Patienten erreichen aber auch die von den Fachgesellschaften empfohlenen Zielwerte von 6,5 bis 7,5 % nicht. Die Experten in Paris empfehlen deshalb, wenn die Werte unter oraler Therapie und Lebensstilveränderungen dauerhaft über 7,5 % liegen, den frühzeitigen Einsatz von Insulin in Erwägung zu ziehen. Dies scheitere aber oft am langen Zögern der Ärzte und der Angst der Patienten vor der Insulintherapie - was aber mit neuen Pens wie dem SoloSTAR® und den neuen Insulinanaloga nicht mehr zu rechtfertigen sei. Die Empfehlung müsse heute lauten, dass eine intensive Therapie mit Metformin frühzeitig durch Gabe eines Insulins unterstützt werden solle. Um den Blutzucker gut zu kontrollieren, ist neben einem Basalinsulin die Gabe eines schnell wirkenden Insulin zu den Mahlzeiten sinnvoll (so genanntes Basis-Bolus-Regime, z. B. mit Lantus® und Apidra®).

Bei diesem Konzept ist es wichtig, dass das Insulin einfach gespritzt werden kann und hier hat es in den letzten Jahren enorme Fortschritte gegeben. Die neuen Einwegpens SoloSTAR® für Lantus® und Apidra® erfüllt die Erwartungen der Ärzte und der Patienten weitgehend.

Die beiden neuen SoloSTARS® sind für die Patienten leicht auseinander zu halten - Lantus® ist grau, SoloSTAR® blau, die Farben wurden mit Bedacht diskret und unauffällig gewählt. Auch Patienten mit Sehproblemen können diese beiden Farben gut auseinander halten, war in Paris zu hören. Ein weiterer Vorteil der Pens ist, dass sie eine hohe Insulinmenge aufnehmen und trotzdem bei sehr dünner Nadel eine geringe Injektionskraft erfordern. Auch das "Handling" ist durchdacht, so zeigt ein "Klick" Menschen mit Sehbehinderungen an, das eine Einheit gespritzt wurde. Dabei unterscheidet sich das Klickgeräusch beim Einstellen der Insulineinheiten von dem beim Spritzen. Bis 300 Einheiten fassen die Pens, was je nach Erfordernis bis zu einer Woche reicht.

Die Experten der Pariser Konferenz (von links): Prof. Denis Raccah, Prof. Philip Home, Dr. Sarah Jarvis, Dr. Patrick Phillips, Gilles Lhernoud und Hanspeter Spek (sanofi-avensis), Prof. Satish Garg, Prof. Martin Pfohl

gb

Quelle: Pressekonderenz sanofi-aventis "Introducing the new disposable insulin pens Lantus® SoloSTAR® and Apidra® SoloSTAR®" am 16. März 2007 in Paris

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