Gesundheitswesen 2007; 69(8/09): 438-447
DOI: 10.1055/s-2007-985887
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Public Reporting des kalifornischen „Pay for Performance” der Integrated Healthcare Association (IHA)

Public Reporting of the Californian “Pay for Performance” Conducted by the Integrated Healthcare Association (IHA)M. Emmert 1 , O. Schöffski 1
  • 1Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement
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Publication Date:
10 October 2007 (online)

Zusammenfassung

Ziel der Studie: Im deutschen Gesundheitswesen sind unzureichende Informationsmöglichkeiten für die Bevölkerung vorhanden, um sich über die Behandlungsqualität medizinischer Leistungserbringer zu informieren. Die in dem US-Bundesstaat Kalifornien entwickelte Qualitätsverbesserungsinitiative Pay for Performance (P4P) könnte eine Orientierungshilfe für eine Verbesserung in diesem Bereich sein. Bei dieser wird die Behandlungsqualität medizinischer Leistungserbringer gemessen und als Basis für eine erfolgsorientierte Vergütung herangezogen. Die Ergebnisse werden zudem der Bevölkerung öffentlich zugänglich gemacht (Public Reporting) und können somit bei der künftigen Wahl eines Leistungserbringers entscheidend sein. Daraus erhofft man sich positive Effekte für die Behandlungsqualität.

Methodik: Es wird aufgezeigt, welche Informationen der amerikanischen Bevölkerung zugänglich gemacht werden, um sich über die Behandlungsqualität der Leistungserbringer zu informieren. Auch wird dargestellt, wie bei der Messung der Behandlungsqualitäts-Performance vorgegangen wird und welche Indikationen in dem P4P-Programm eingeschlossen sind.

Ergebnisse: Die Ergebnisse für die medizinischen Leistungserbringer können sowohl indikationsspezifisch als auch im Gesamten betrachtet werden. Durch die Informationsdarbietung haben Patienten somit die Möglichkeit, sich vor einer Behandlung umfangreich über die Behandlungsqualität eines Leistungserbringers zu informieren und dies bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen. Das Public Reporting könnte demnach eine effektive Maßnahme sein, um Leistungserbringer zu einer hochwertigen Behandlungsqualität zu motivieren.

Schlussfolgerung: Das in dem hier betrachteten P4P-Programm durchgeführte Public Reporting erfolgt sehr differenziert und umfangreich. An der dem Programm zugrunde liegenden langen Entwicklungsphase waren auch Leistungserbringer beteiligt. Daher kann dies durchaus als eine Orientierungshilfe für eine Implementierung hierzulande angesehen werden.

Abstract

Objective: In Germany, there is little transparency when it comes to quality of care of national health care providers. The population has hardly any opportunity to identify well-performing health-care providers. Therefore, the emerging quality improvement initiative „Pay for Performance (P4P)” developed in California, USA is examined with regard to an implementation into the German health care sector. This program wants to achieve higher levels of health care by setting both goal-oriented financial and non-financial incentives. Therefore, performance-based payment is combined with Public Reporting of the measured quality of care. As people can be influenced by the information provided, Public Reporting is supposed to have a positive effect on the quality of treatment.

Methodology: Published data to the American population will be highlighted as well as indications and examinations included in the P4P program. Also, it will be shown how the performance of health care providers is determined.

Results: Since published performance results can be considered not only for a specific indication but also as a whole, patients have the opportunity to choose a well-performing health-care provider, according to their specific requirements. Thus, Public Reporting might be regarded as an effective method in order to improve the quality of care provided by health-care providers.

Conclusion: Public Reporting in P4P is already conducted in a differentiated but also in a broad context. In the development of this key success element, many stakeholders have been involved, including health-care providers. So, the presented way of Public Reporting can be regarded as a business case to learn from with regard to more transparency in the German health-care sector.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dipl.-Kfm. M. Emmert

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Gesundheitsmanagement

Lange Gasse 20

90403 Nürnberg

Email: Martin.Emmert@wiso.uni-erlangen.de