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DOI: 10.1055/s-2007-985497
Lansoprazol-assoziierte eosinophile Colitis
Einleitung: Das Auftreten einer lymphozytären Colitis bzw. einer Kollagencolitis unter einer Therapie mit Lansoprazol wurde in mehreren Case-reports beschrieben. Über eosinophile Colitiden unter Lansoprazol wurde bisher nicht berichtet. Wir beobachteten zwei Patienten, die während einer Therapie mit Lansoprazol eine eosinophile Colitis mit deutlicher Zunahme der eosinophilen Granulozyten in der Lamina propria entwickelten.
Fallberichte:
Fall 1: Eine 62-jährige Frau suchte wegen seit 8 Wochen bestehender wässriger Diarrhoe unsere Ambulanz auf. Die Stuhlfrequenz betrug durchschnittlich 7 pro Tag. Blutbeimengungen wurden nicht beobachtet. Während der vergangenen 12 Wochen hatte sie Lansoprazol wegen Refluxbeschwerden eingenommen. Stuhlkultur und Stuhluntersuchung auf Parasiten waren negativ. Bei einer Coloskopie fand sich eine geringe Rötung der gesamten Colonschleimhaut. Histologisch zeigte sich eine deutliche Vermehrung der eosinophilen Granulozyten in der Lamina propria. Absetzen von Lansoprazol führte zu einem prompten Sistieren der Diarrhoe innerhalb von 48 Stunden. Eine nach einem Monat durchgeführte Reexposition führte zu einem sofortigen Wiederauftreten der Diarrhoe, welche nach Absetzen von Lansoprazol wiederum sistierte. Pantoprazol und Esomeprazol wurden problemlos vertragen.
Fall 2: Eine 76-jährige Patientin klagte über seit 9 Monaten bestehende flüssig/breiige Diarrhoen. Sie hatte seit 5 Jahren als Magenschutz bei ASS-Therapie Lansoprazol eingenommen. Im Rahmen der Abklärung wurde eine Coloskopie durchgeführt. Dabei zeigte sich bei makroskopisch unauffälliger Schleimhaut histologisch eine deutliche Vermehrung von eosinophilen Granulozyten im Bereich der Lamina propria. Absetzen von Lansoprazol führte zu einem prompten Sistieren der Diarrhoe.
Diskussion: Lansoprazol kann in seltenen Fällen zum Auftreten einer eosinophilen Colitis führen.