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DOI: 10.1055/s-2007-985489
Häufigkeit von Wundinfektionen bei Verwendung eines Glycogelverbandes nach PEG-Anlage
Einleitung: Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) gilt als Mittel der Wahl bei länger dauernder künstlicher enteraler Ernährung. Wundinfektionen sind die häufigste Komplikation nach der PEG-Anlage. Durch eine standardisierte Vorgehensweise soll sie niedrig gehalten werden. Das neu angelegte Stoma bedarf nach derzeitigem Standard einer täglichen Wundversorgung mit Reinigung und Verbandwechsel. Neue, bakteriostatische Glycogelverbände sind derzeit in der Stomaversorgung nach PEG-Anlage nicht untersucht. Wir haben einen Glycogelverband zur Wundversorgung mit dem herkömmlichen Verband im Hinblick auf Wundinfektionen analysiert.
Methode: Das herkömmliche Wundmanagement wurde mit einem Glycogelverband (Sondofix®, Fa. Mediglobe) verglichen. 100 konsekutive Patienten wurden von August 2004 bis Jänner 2006 prospektiv, randomisiert verglichen und im Hinblick auf das Auftreten von Wundinfektionen erfasst. Weiters wurden die Indikation, andere Komplikationen und die Mortalität erfasst. Die Austrittstelle wurde während der Hospitalisierung täglich nach einem Wundscore beurteilt, nach 30 Tagen erfolgte ein telefonisches follow-up.
Ergebnisse: Bei 100 Patienten wurde 98 Mal erfolgreich eine PEG-Sonde angelegt, 48 Patienten erhielten einen trockenen, herkömmlichen Wundverband, 50 Patienten erhielten den zu prüfenden Verband.
Die Indikation zur PEG-Anlage unterschied sich in beiden Gruppen nur geringfügig. Bei Patienten mit herkömmlichem Verband traten bei 50% keine Infektionen auf (n=24, Wundscore 0 oder 1). 46% hatte eine leichte Infektion, die keine Therapie oder lediglich lokale Maßnahmen benötigte (n=22, Score 2), jeweils 2% (n=1) hatten eine schwere lokale Infektion (Score 3) oder eine schwere Infektion mit notwendiger Entfernung der PEG (Score 4).
Patienten mit Glycogelverband hatten zu 54% keine Infektion (n=27, Score 0 und 1), bei 42% lag eine leichte Infektion vor (n=21, Score 2). Es fand sich kein Patient mit einem Score 3, 2% (n=1) hatten eine Score 4. 2% (n=1) waren nicht auswertbar. Somit fand sich kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit von Wundinfektionen.
Diskussion: Der Glycogelverband ist hinsichtlich Wundinfektionen dem trockenen Verbandwechsel ebenbürtig. Der Wegfall des täglichen Verbandwechsels könnte für den Patienten von Vorteil sein und bringt darüber hinaus eine mögliche Kosteneinsparung.