Z Gastroenterol 2007; 44 - P6
DOI: 10.1055/s-2007-985463

Seltener Fall einer unteren GI-Blutung aus rektalem GIST

F Bleßmann 1, T Beckurts 1
  • 1KH der Augustinerinnen in Köln, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie

GIST stellen eine selten Entität dar und machen 1% aller GI-Malignome aus. Sie treten zu 50% im Magen, zu 30% im Dünndarm und nur zu 5% im Colon und Rektum auf

Fall: 83-jährige Patientin, die wegen V.a. vaginale Blutungen eingewiesen wurde mit frischen transfusionspflichtigen Blutabgängen seit 2 Tagen. Anamnestisch vor ca. 4 Jahren letzte gynäkologische Untersuchung – damals im CT frgl. Darm-Tumor hinter Uterus ohne weitere Abklärung, da von Pat. nicht gewünscht.

ND: Z.n. Mamma-Ca links 2000– Ablatio + CTx + RTx bekannte Harn- und Stuhlinkontinenz.

Stationäre Aufnahme in Gynäkologie.

Diagnostik: Sono transvaginal – Verdickung der Blasenhinterwand, retrouteriner TU Zytologie: stark regressive Veränderungen, DD: Cervix-Ca.

Narkose-US: ca. 8cm kugeliger Tu von vaginal + rektal palpabel, Infiltration der Rektumwand mit Blutung aus Tu – PE's.

Histo: Spindelzelliger Gastrointestinaler Stromatumor.

CT Abdomen: ca. 7cm großer Tu im kleinen Becken mit großen nekrotischen Arealen + rel. glatter Begrenzung, weitgehend extraluminär.

CCT, Rö-Thorax, Zystoskopie: kein Tumornachweis.

Therapie: Abdominoperineale Rektumextirpation mit Resektion der Scheidenhinterwand

  • R0-Resektion

  • Beherrschung der Blutungskomplikation

  • Prophylaxe der Tumorprogredienz und Entstehung einer Kloake

  • bei vorbestehender Sphinkterinkontinenz AP-Anlage zur besseren Versorgung

Zusammenfassung: GIST des Rektums stellen eine seltene Differentialdiagnose der unteren GI-Blutung dar, Therapie der Wahl ist die Chirurgische R0-Resektion.