Diabetes aktuell 2007; 5(1): 10
DOI: 10.1055/s-2007-985322
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Studienanalyse ermittelt Zusammenhang - Antihypertonika können Diabetes-Risiko erhöhen

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Publikationsdatum:
18. Juli 2007 (online)

 

William Elliott und Peter Meyer aus der Abteilung für Präventionsmedizin der Rush University in Chicago fassten in einer Metaanalyse (Lancet 2007; 369: 201-207) die Ergebnisse von 22 Studien zusammen, in denen fünf verschiedene Arten von Hochdruckmedikamenten gegeneinander und gegen Plazebo getestet worden waren. Die Studien hatten insgesamt mehr als 143 000 Teilnehmer und erfolgten zwischen 1966 und Herbst 2006.

Die Forscher ermittelten eine Rangordnung der Blutdrucksenker, nach der Bluthochdruck-Patienten während der Therapie an einem Typ-2-Diabetes erkrankten. Am häufigsten war dies bei Diuretika der Fall. Hier kam es zu 30 % häufiger als unter Plazebo zu einem Typ-2-Diabetes. Betablocker erhöhten das Risiko um 17 %. Die Gruppe der Calciumantagonisten erwies sich als neutral, während unter der Behandlung mit ACE-Hemmern 13 % weniger Hochdruckpatienten an Diabetes erkrankten. Bei den Angiotensin-Antagonisten traten sogar zu 25 % weniger Diabetes-Erkrankungen auf als unter dem Plazebo.

Damit bestätigen die Ergebnisse die Annahme, dass Diuretika und eventuell auch Betablocker den Zuckerstoffwechsel stören, während ACE-Hemmer und Angiotensin-Antagonisten eher eine schützende Wirkung haben. Diese Medikamente sollten deshalb bei Diabetikern und Personen mit gestörter Glukosetoleranz vorgezogen werden - auch wenn dies zunächst mit einem Anstieg der Behandlungskosten verbunden ist. Die Vermeidung von Diabetes-Erkrankungen, die zu den teuersten Stoffwechselstörungen zählt, würde die Wahl auf lange Sicht jedoch kosteneffektiv machen.

Pressestelle DDG/gb

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