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DOI: 10.1055/s-2007-984681
Chirurgische Maßnahmen bei symptomatischen Myomen in der Schwangerschaft
Einleitung: Die Prävalenz des Uterus myomatosus in der Schwangerschaft beträgt ca. 0,3% –2,6%. In ca. 10% der Fälle finden sich Komplikationen wie z.B.: Abort, vorzeitiger Plazentalösung, vorzeitiger Blasensprung, vorzeitiger Wehentätigkeit, postpartale Uterusatonie und Sepsis.
Die Therapie der Wahl ist primär nicht-invasiv, d.h. eine intensive Schwangerschaftsüberwachung. Bei unkontrollierbarer Schmerzsymptomatik ist jedoch die Myomenukleation erforderlich. Der Modus der Myomenukleation spielt eine große Rolle um Risiken und Komplikationen zu reduzieren. Wir präsentieren hier zwei Kasuistiken mit unterschiedlichen Komorbiditäten und Operationsverfahren.
Falldarstellungen: Bei einer 35-jährigen II Gravida/0 Para wurde die Diagnose eines Uterus myomatosus erstmalig in der 6. Schwangerschaftswoche (SSW) gestellt. Das 14cm betragende intramurale Myom blieb bis zur 15. SSW ohne Beschwerden. Bei ansteigenden Entzündungsparametern und zunehmender Beschwerdesymptomatik wurde die Myomenukleation per laparotomiam in der 21. SSW vorgenommen. Durch eine maschinelle Autotransfusion konnte intraoperativ 800ml Eigenblut der Patientin wieder zugeführt werden. Der initiale Hb-Wert vor Autotransfusion betrug 10,4g/dl, danach 8,0g/dl.
Beim zweiten Fall handelte es sich um eine 28-jährige Patientin, I Gravida in der 15 SSW, mit einem sonographisch 15cm großen intramuralen Myom und einem 4cm submukösen Myom. In der 17. SSW bestanden starke Unterbauchschmerzen, die nicht mehr kontrollierbar waren.
Es erfolgte eine explorative Längschnittlaparatomie mit Myomenukleation. Durch zahlreiche Gefäßligaturen wurde der Blutverlust deutlich verringert. Nebenbefundlich fand sich eine Ovarialtorquierung, so dass eine linksseitige Adnexektomie notwendig war. Nach den chirurgischen Interventionen verliefen beide Schwangerschaften bis zur Geburt komplikationslos. Beide Patientinnen wurden primär durch Sectio caesarea in Terminnähe entbunden.
Schlussfolgerung: Das Management einer Schwangerschaft bei Uterus myomatosus wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Diese Fälle zeigen, dass die Myomenukleation während der Schwangerschaft eine letzte Therapieoption darstellt und auch komplikationslos durchführbar ist. Eine strenge Indikationsstellung und Selektierung der Fälle ist dabei notwendig.