Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P13
DOI: 10.1055/s-2007-984666

Erfolgreiche Therapie einer Peritoneal- und Genital-TBC- Eine Kasuistik

F Nassir 1, C Welter 1, E Merz 1
  • 1Krankenhaus Nordwest, Frankfurt/Main, Deutschland

Kasuistik: Eine 49-jährige Patientin stellte sich mit zunehmendem Bauchumfang, reichlich Aszites, Appetitlosigkeit, Gewichtsreduktion und Anämie zur Abklärung in der internistischen Abteilung vor. Bei erhöhtem CA 125 wurde die Patientin mit V.a. Ovarial-Ca und typischer „Facies ovarica“ in die gynäkologische Klinik verlegt. Bei der dreidimensionalen Vaginalsonographie zeigte sich der V.a. ein Tuben-Ca. mit verdicketen Tuben bds. sowie Peritonealkarzinose.

Am 29. 9.2006 wurde eine explorative Längsschnittlaparotomie mit totaler HE und Adnexektomie, Omentektomie und ausgedehnter Dünn- und Dickdarmadhäsiolyse durchgeführt. Intraoperativ zeigte sich das gesamte große Netz umgewandelt in eine große Tumorplatte. Darunter ein Dünndarmkonvolut, das gesamte parietale Peritoneum lückenlos bis hoch in die Zwerchfellkuppen feinkörnig übersät. Auch zahlreiche feine Knötchen auf der Leberoberfläche. In der endgültigen Histologie zeigten sich im gesamten Präparat riesenzellhaltige Epitheloidzellgranulome mit käsiger Nekrose. Trotz der nachfolgend durchgeführten negativen mikrobiologischen Untersuchungen bestätigte die Histologie eine hochgradige Peritoneal- und Genital-TBC.

Nach Einleitung der üblichen Vierfachtherapie reagierte die Patientin mit einer Gerinnungsstörung bei ansteigenden Transaminasen, so dass die Therapie kurzfristig ausgesetzt werden musste. Nach einer Normalisierung der Werte wurden die Antituberkulostatika nach und nach wieder angesetzt. Die Therapie wird für 1 Jahr fortgesetzt, die Patientin befindet sich in z.Zt. regelmässiger ambulanter Kontrolle.