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DOI: 10.1055/s-2007-984642
Prognostische Bedeutung des Resektionsvolumens bei brusterhaltender Therapie (BET) des Mammakarzinoms
Fragestellung: Heutzutage stellt die brusterhaltende Operation die Therapie der Wahl beim invasiven Mammakarzinom dar. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass bei geeigneten Tumoren in Kombination mit einer adjuvanten Bestrahlung ein brusterhaltendes Vorgehen im Vergleich zur Mastektomie nicht mit einem erhöhten Lokalrezidiv- oder Fernmetastasierungsrisiko einhergeht. Diese Studie untersucht die prognostische Aussagekraft des Resektionsvolumens bei brusterhaltender Therapie in Verbindung mit einem Lokalrezidiv- und Fernmetastasierungsrisiko beim Mammakarzinom.
Methode: Es wurden Daten retrospektiv von 188 Patienten mit Mammakarzinom ausgewertet, die von 1995–1999 an der Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg, im Rahmen einer brusterhaltenden Therapie behandelt wurden. Das Gesamtresektionsvolumen wurde in Tumorvolumen und Sicherheitsvolumen differenziert. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 36 Monate.
Ergebnisse: Es zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen Gesamtresektionsvolumen und Tumorvolumen. Im ausgewerteten Patientengut hatte das Ausmaß des Gesamtresektionsvolumens keinen signifikanten Einfluss auf das Auftreten eines Lokalrezidivs oder von Fernmetastasen. Größere Tumore gingen innerhalb der Nachbeobachtungszeit mit einer signifikant erhöhten Rate lokoregionärer Rezidive einher. Es ließ sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Sicherheitsvolumen und postoperativem Randstatus nachweisen.
Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung einer vollständigen Tumorentfernung, kann bei brusterhaltender Operation auf ausgedehnte Resektionsvolumina zugunsten eines besseren kosmetischen Ergebnisses verzichtet werden, ohne dass das Auftreten eines Lokalrezidivs oder von Fernmetastasen negativ beeinflusst wird.