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DOI: 10.1055/s-2007-983910
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Die seltene Lp(a) - Erhöhung hat schlechte Prognose - Große Fallsammlung stärkt Evidenz zur Lipidapherese
Publication History
Publication Date:
06 June 2007 (online)

In der Medizin wird Evidenz heute groß geschrieben - sprich: Der Nutzen therapeutischer Maßnahmen soll in großen Studien belegt sein, um Patienten bestmöglich versorgen zu können. Auch Gesundheitspolitikern und dem gemeinsamen Bundesausschuss dient die evidenzbasierte Medizin (EBM) als Grundlage bei der Entscheidung, welche Therapien zu erstatten sind.
Ein Dilemma sind jedoch sehr seltene Erkrankungen, bei denen die geforderten großen Studien aufgrund der geringen Patientenzahlen nicht machbar sind. Hierzu zählt auch eine schwere erbliche Fettstoffwechselstörung, die durch eine massive Erhöhung von Lipoprotein (a) (Lp(a)) charakterisiert ist und die mit einem stark erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergeht. Die H.E.L.P. (Heparininduzierte extrakorporale LDL-Präzipitation)-Apherese als in schweren Fällen einzig wirksame und lebensrettende Therapieform wird betroffenen Patienten jedoch oft verweigert, da - so die Kassen - die Evidenz fehle.