Einleitung:
Die Uterusruptur ist eine seltene geburtshilfliche Komplikation. Dabei handelt es
sich meist um Narbenrupturen, denen eine Eröffnung des Cavum uteri bei Uterusoperationen
vorausgeht. Im folgenden Fall berichten wir über eine Uterusruptur im Bereich des
Fundus uteri auf dem Boden einer vernarbten Endometriose.
Kasuistik:
Bei einer 31-jährigen Patientin IV Gravida, III Para in der 37+5. SSW kam es unter
regelmäßiger Wehentätigkeit über zwei Stunden und einem unreifen Muttermundsbefund
zu starken Schmerzen im Bereich des linken Oberbauches bei pathologischem CTG mit
regelmäßigen variablen Dezelerationen.
Aufgrund der drohenden intrauterinen Asphyxie sowie den unklaren massiven Oberbauchschmerzen
wurde die Indikation zur eiligen Re-Sectio gestellt und ein lebensfrisches Mädchen
entbunden. Intraoperativ zeigte sich ein fünf cm durchmessender Fundusdefekt, der
excidiert wurde und dessen Wundränder adaptiert werden konnten. Das Fruchtwasser war
blutig-tingiert und grün.
Nach sechstägigem unauffälligen stationären Verlauf konnten Mutter und Kind bei Wohlbefinden
entlassen werden.
Anamnestisch konnte wegen Verständigungsproblemen erst postoperativ eruiert werden,
dass 1998 eine Sectio caesarea mit Längslaparatomie im Ausland bei BEL (mit querer
Uterotomie), ein Spontanpartus 1999 in der 34. SSW (Kind mit Herzfehler) sowie eine
Interruptio 2003 vorausgegangen waren.
Ergebnis:
Bei Z.n. Sectio caesarea fanden wir bei der Patientin intraoperativ eine Uterusruptur
nicht in typischer Narbenlokalisation, sondern im Bereich des Fundus uteri, die durch
Schmerzen im linken Oberbauch und CTG-Veränderungen symptomatisch wurde. Histopathologisch
ergab sich eine Uterusruptur auf dem Boden einer Adenomyosis uteri.