Fragestellung: Aus malignen Pleuraergüssen oder malignem Aszitis isolierte Exosomen könnten als
natürliche Quelle von Tumorantigenen dienen und somit in der Immuntherapie gynäkologischer
Tumoren eine vielversprechende Alternative zu tumorzellbasierten Vakzinen darstellen.
Exosomen sind Membranvesikel endosomalen Urprungs mit einer Größe von 60–100 nm und
einer Dichte von 1,21g/ml. Die Bildung dieser Membranvesikel durch Tumorzellen konnte
in erster Linie in vitro gezeigt werden. Ziel unserer Untersuchung war der Nachweis
von Exosomen in vivo im malignen Aszites/Pleuraerguß beim Mammakarzinom und gynäkologischen
Tumoren.
Methode: Von acht Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren (Ovarial-, Mamma- und Endometriumkarzinom)
und einem Pankreaskarzinom wurde maligner Aszites beziehungsweise maligner Pleuraerguß
mittels differentieller Zentrifugation in fünf Schritten angereichert. Es folgte eine
Dichtezentrifugation mit kontinuierlichem Sucrosegradienten in einer Ultrazentrifuge.
Die Charakterisierung und Identifizierung der Exosomen erfolgte mittels SDS-PAGE mit
Coomassie blue Proteinfärbung, Westernblot-Analyse und Elektronenmikroskopie.
Ergebnisse: Sowohl in malignem Pleuraerguss, wie auch in malignem Aszitis von Patientinnen mit
gynäkologischen Tumoren konnten Exosomen elektronenmikroskopisch nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Exosomen sammeln sich in malignen Ergüssen an. Wir konnten dies erstmals auch für
das Endometrium- und Pankreaskarzinom nachweisen. Durch ihren immunogenen Effekt bieten
Exosomen möglicherweise eine natürliche und neue pluripotente Quelle für Tumorantigene
und eröffnen somit einen neuen Weg der Immunstrategie.