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DOI: 10.1055/s-2007-983451
Fehlende Assoziation zwischen Polyzystischem Ovar und embryonaler Aneuploidie
1. Fragestellung:
Das PCO-Syndrom ist mit hoher Eizellanzahl and schlechter Eizellqualität nach Kinderwunschbehandlung, sowie mit erhöhter Fehlgeburtenrate assoziiert. Ziel der vorliegenden Studie war es zu evaluieren, ob diese Faktoren auf erhöhte Raten chromosomal abnormer Embryonen bei Patientinnen mit PCO-Syndrom zurückzuführen sein könnten.
2. Methodik:
74 PCO-Patientinnen und 100 Kontrollen unterzogen sich einem IVF-Zyklus mit konsekutiver Präimplantationsdiagnostik.
3. Ergebnisse:
Frauen mit PCO-Syndrom wiesen vergleichbare Prozentsätze chromosomal normaler Embryonen auf wie Kontrollpatientinnen ohne PCOS (49,1% vs. 51,8%).
Aufgrund der signifikant höheren Eizellanzahl bei PCO-Patientinnen (22,8 vs. 16,5; p<0,01), verfügte diese Patientinnengruppe auch über signifikant mehr euploide Embryonen als die Kontrollgruppe (3,3 vs. 2,4; p<0,01), erzielte jedoch vergleichbare Schwangerschaftsraten. Bei Subgruppenanalysen nach Alter (<38a vs. ≥38a), Eizellanzahl, embryonaler Morphologie, Euploidie- und Abortraten zeigten sich ebenfalls vergleichbare Werte. High responder PCO-Patientinnen mit über 20 Eizellen hatten eine signifikant reduzierte Schwangerschaftsrate (42,9% vs. 69,0%; p<0,05) und eine signifikant geringer Chance auf eine anhaltende Schwangerschaft (40,5% vs. 65,5%; p<0,05) als high responder-Patientinnen aus der Kontrollgruppe.
4. Schlussfolgerung:
Patientinnen mit PCOS haben kein erhöhtes Risiko für embryonale Aneuploidien nach in vitro Fertilisationsbehandlung. Aufgrund der hohen Eizellanzahl stehen bei PCO-Patientinnen sogar signifikant mehr chromosomal normale Embryonen zur Verfügung. Dennoch haben Frauen mit PCO-Syndrom, die nach in vitro Fertilisation außergewöhnlich viele Eizellen produzieren, eine signifikant geringere Chance auf Schwangerschaft als Kontrollpatientinnen mit einer vergleichbaren Eizellanzahl. Der dem zugrundeliegende, die Implantation betreffende Mechanismus bedarf weiterer Forschungstätigkeit.