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DOI: 10.1055/s-2007-983223
Erfolgreiche Therapie der hochgradigen Trachealstenose nach traumatischer Notfallintubation durch wiederholte Bougierung
Hintergrund: Die hochgradige Trachealstenose nach traumatischer Notfallintubation stellt eine zunehmend seltenere, aber schwere Komplikation dar. Häufig ist eine Tracheotomie und Langzeitbeatmung notwendig. Als therapeutische Optionen stehen die antiinflammatorische Lokaltherapie, die Laserbehandlung sowie die Bougierung zur Verfügung. Kasuistiken: Wir berichten über 4 Patienten mit einem Alter von 1–3 Jahren und schwerem akuten Krankheitsbild (3 Jahre, SHT; 2 Jahre, Myokarditis, 6 Monate, Sepsis, 2 Jahre, Verbrühung). Die primäre Intubation erfolgte bei allen Patienten unter nicht optimalen Bedingungen im Schock. Eine Respirator-Therapie war über einen längeren Zeitraum (>14 Tage) erforderlich. Die Entwöhnung gestaltete sich schwierig. Nach Extubation trat wiederholt ein ausgeprägter Stridor mit erneuter Beatmungspflichtigkeit auf, bei einem Patienten (Z.n. SHT) musste notfallmäßig die Anlage eines Tracheostomas erfolgen. Endoskopisch wurde bei allen Patienten eine hochgradige cirkuläre subglottische Trachealstenose als Ursache gesichert, das Rest-Lumen betrug jeweils weniger als 30%. Aufgrund des endoskopischen Befundes und dem Alter der Patienten entschlossen wir uns primär für wiederholte Bougierungen in Narkose. Diese wurden mit Hegarstiften in steigender Größe (3–7 Ch) unter endoskopischer Kontrolle durchgeführt. Begleitend wurde eine Lokaltherapie mit Gentamycin/Steroid-Salbe durchgeführt. Über einen Zeitraum von 2 Wochen gelang bei allen Patienten die endgültige Entwöhnung vom Respirator, bei dem Patienten mit Z.n. SHT konnte das Tracheostoma zurückverlagert werden. Eine erneute Ausbildung einer klinisch relevanten Trachealstenose konnten wir über einen Zeitraum von 6–24 Monaten bei keinem der Patienten beobachten. Folgerung: Wir sehen in der sequentiellen lokalen Bougierung begleitet durch antibiotisch/antiinflammatorische Lokaltherapie eine komplikationsarme und sehr effektive Therapieoption bei traumatisch bedingter hochgradiger Trachealstenose