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DOI: 10.1055/s-2007-983176
Der Finnegan-Score: Überholtes Relikt aus wissenschaftlicher Frühzeit oder wissenschaftlich gesichertes Instrument?
Hintergrund: Die Problematik des neonatalen Entzugssyndroms ist auf jeder neonatologischen Intensivstation bekannt. Dabei gilt es, die richtige Therapie mit dem richtigen Medikament für jeden betroffenen Neonaten individuell zu finden. Als Assessment-Instrument wird dazu der Finnegan-Score aus dem Jahre 1975 eingesetzt. Fragestellung: Im Zeitalter der Evidenz-basierten Versorgung der Patienten stellt sich die Frage, wie valide dieses Assessment-Instrument ist. Methode: In einer systematischen Literaturrecherche in der Datenbank Pubmed wurde eine Studie von Finnegan zu ihrem Instrument identifiziert und mithilfe von Transparenzkriterien der STARD-Checkliste geprüft. Ergebnis: Es zeigt sich, dass es sich nicht um eine Genauigkeitsstudie zu diesem Instrument handelt. Dennoch wird genau diese Studie immer als Rechtfertigung für die Angemessenheit des Finnegan-Scores in der Literatur angeführt. Diskussion: Um aber dieses Instrument weiter einsetzen zu dürfen, müsste eine Genauigkeitsstudie gefordert werden und zudem eine randomisiert-kontrollierte Studie durchgeführt werden, um den therapeutischen Nutzen nachzuweisen.