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DOI: 10.1055/s-2007-983123
Der 4G/5G-Polymorphismus des Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1-Gens bei Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm
Fragestellung: Der homozygote 4G-Polymorphismus des Plasmiogen-Aktivator-Inhibitor-1 (PAI-1)-Gens ist bei Kindern mit Meningokokkensepsis mit einer erhöhten Sterblichkeit assoziiert (Lancet 1999; 354:556–60, Crit Care Med 2003; 31:2788–93). Da Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm häufig an einer Sepsis erkranken, genotypisierten wir eine große Gruppe von VLBW-Frühgeborenen um die Auswirkungen des 4G/5G-Polymorphismus bei Frühgeborenen zu beschreiben. Methodik: Multizentrischen Studie zu den Auswirkungen genetischer Polymorphismen auf den klinischen Verlauf von Frühgeborenen. Der 4G/5G-Polymorphismus des PAI-1-Gens wurde bei 1350 VLBW-Frühgeborenen mittels PCR und Restriktionsenzymverdau bestimmt.
Ergebnisse: Homozygote Anlageträger des 5G-Polymorphismus hatten im stationären Verlauf deutlich häufiger eine Sepsis mit positivem Erregernachweis in der Blutkultur (Tabelle). Analysiert man nur die Frühgeborenen mit Sepsis, so findet sich eine statistisch nicht signifikante Häufung von Todesfällen in der Gruppe der homozygoten Anlageträger des 4G-Polymorphismus, vergleichbar mit der Situation bei Kindern mit Meningokokkensepsis. Bezogen auf das Gesamtkollektiv ist die Mortalität von homozygoten Anlageträgern des 4G-Polymorphismus (aufgrund der niedrigeren Sepsisrate) allerdings sogar niedriger als bei homozygoten Anlageträgern des 5G-Polymorphismus. Schlussfolgerung: Der 4G/5G-Polymorphismus hat bei Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm keinen Einfluss auf die Mortalität. Der homozygote 5G-Polymorphismus des PAI-1-Gens ist in unserem Kollektiv mit einer erhöhten Sepsisrate assoziiert
4G/4G
|
4G/5G
|
5G/5G
|
Total
|
p
|
|
Sepsis mit positiver Blutkultur |
15,7% |
20,5% |
24,6% |
19,9% |
0,007 |
Tod von Kindern mit Sepsis |
9,8% |
7,5% |
3,3% |
7,1% |
0,27 |
Tod (alle Kinder) |
2,6% |
2,8% |
3,7% |
2,9% |
0,47 |