Hintergrund: In den Kreisen und kreisfreien Städten von Nordrhein-Westfalen (NRW) entstehen Themen- und Basisberichte mit unterschiedlichen Konzepten, deren Inhalte oft durch die Daten des eigenen Amtes bestimmt werden. Zunehmend sind Angaben von Landes- und Bundesdaten zu beobachten. Basisberichte sollen die gesundheitliche Lage der Bevölkerung umfassend beschreiben und bewerten. Sie sind in ihrer Erstellung zeitintensiv.
Ziel: In Hagen soll ein standardisierter Basisgesundheitsbericht mit aussagekräftigen Ergebnissen entstehen, der eine hinreichend informierte Diskussion über notwendige Maßnahmen und Entscheidungen ermöglicht. Er sollte schnell erstellbar sein, eine objektive, verlässliche Standortbestimmung ermöglichen und fortgeschrieben werden können.
Methode: Datengrundlage sind die kommunalen Gesundheitsindikatoren des Landes NRW (Stand Dezember 2005). Sie sind zentral aufbereitet und bereitgestellt vom Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes NRW (www.loegd.nrw.de) und ermöglichen eine interkommunale Vergleichbarkeit und einen Vergleich mit dem Landesdurchschnitt. Nach Strohmeier (Ruhr-Universität Bochum) werden alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW in sechs Gruppen (Cluster) eingeordnet. Die Kommunen jedes Clusters verfügen über einen vergleichbaren soziodemographischen Hintergrund. Im Bericht werden die Hagener Indikatorenergebnisse dem Landesdurchschnittswert von NRW und den Werten der Vergleichsstädte gegenübergestellt, die zum selben Cluster wie Hagen gehören. Die Gliederung jedes Indikators besteht aus einer fachlichen Einführung, Tabellen (ggf. Graphiken) und einer Beurteilung der Ergebnisse.
Ergebnisse: Bis auf drei konnten alle Indikatoren verwendet und bewertet werden. Die gesundheitliche Lage der Stadt Hagen konnte zuverlässig eingeschätzt werden. Mögliche Handlungsfelder wurden in einem ersten Schritt identifiziert. Einige auffällige Ergebnisse konnten geklärt werden, andere bedürfen noch weiterer Recherchen. Der Bericht wird fortgeschrieben.
Schlussfolgerung: Die Kombination aus kommunalen Gesundheitsindikatoren und Vergleichsstädten mit vergleichbaren soziodemographischen Hintergrund eignet sich hervorragend, um den Standort einer Kommune in NRW hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Lage zu beschreiben und erste Handlungsfelder aufzuzeigen. Die Daten sind fertig berechnet und stehen leicht zugänglich im Internet. Das Konzept ermöglicht eine zügige Erstellung und Standardisierung von Basisberichten mit überschaubaren Inhalten und objektiven Ergebnissen. Die Struktur und die Ergebnisse sind für die breite Öffentlichkeit, die kommunale Politik und die regionalen Akteure im Gesundheitswesen nachvollziehbar.