Gesundheitswesen 2007; 69 - P33
DOI: 10.1055/s-2007-982874

Familiengründung in Brandenburg in der Nachwendezeit

D Pattloch 1
  • 1Landesgesundheitsamt Brandenburg, Wünsdorf-Zossen

Hintergrund: Als sich in der Nach-Wendezeit die Geburtenzahlen in den neuen Bundesländern drastisch verringerten, nahm man an, dass sich die Familiengründung (z.B. in Timing und Kinderzahl) längerfristig an die im Westen Deutschlands gültigen Muster anpassen würde. Am Beispiel des Landes Brandenburg soll erörtert werden, welche Muster sich seitdem herausgebildet haben, und wie sich diese im Deutschland-Vergleich darstellen.

Material und Methoden: Es werden amtliche Statistiken, Statistiken der Geburtshilfe sowie demographische Literatur ausgewertet und im Zeitverlauf und im Vergleich mit anderen Bundesländern betrachtet. Schwerpunkte sind das Alter der Mutter bei der Geburt, altersspezifische Fruchtbarkeitsziffern, Familienstruktur, Ehelichkeit sowie Aspekte der soziale Lage.

Ergebnisse: 16 Jahre nach der Wende gibt es im Land Brandenburg im Deutschlandvergleich (weiterhin) besonders wenig Geburten. Diese allerdings ereignen sich durchschnittlich in einem etwas früheren Lebensalter der Mutter. Eine Minderheit von Lebendgeborenen kommt ehelich zur Welt. Alleinerziehung liegt in etwa einem Viertel der Familien mit Kindern unter 18 Jahren vor. Viele Kinder sind von Transferleistungen abhängig.

Diskussion: Das Land Brandenburg setzt sich Kinderfreundlichkeit und Geburtenzuwachs zum Ziel und möchte soziale Benachteiligung verringern. Genaue Kenntnis der Familiengründung liefert hierfür Ansatzpunkte.