Gesundheitswesen 2007; 69 - P21
DOI: 10.1055/s-2007-982862

Aufbereitung von Cystoskopen in der Urologie. Was geschieht wirklich? Ergebnisse der Begehungen des Stadtgesundheitsamtes Frankfurt, 2005/2006

U Heudorf 1, U Otto 1
  • 1Abteilung Medizinische Dienste und Hygiene, Stadtgesundheitsamt Frankfurt/M

Die infektionshygienische Beratung und Kontrolle medizinischer Einrichtungen ist eine wichtige Aufgabe der Gesundheitsämter. 2005/6 wurde die Aufbereitung starrer und flexibler Cystoskope in urologischen Krankenhausabteilungen sowie in den urologischen Praxen in Frankfurt überprüft.

Material und Methoden: Alle Einrichtungen wurden zunächst über die neue RKI-Empfehlung zur Aufbereitung flexibler Cystoskope (2005) informiert und gebeten einen detaillierten Fragebogen zur Anzahl der durchgeführten Cystoskopien und zur Aufbereitung der Instrumente auszufüllen. Im Anschluss daran wurden die Einrichtungen begangen und beraten.

Ergebnisse: In 12 Krankenhäusern und in 22 Praxen werden Cystoskopien mit starren Cystoskopen durchgeführt, 7 Krankenhäuser und 4 Praxen setzen darüber hinaus auch flexible Cystoskope ein; in 4 weiteren Praxen wird ausschließlich mit flexiblen Cystoskopen gearbeitet. Die flexible Cystoskopie kommt wesentlich häufiger in Praxen zum Einsatz als in Krankenhäusern (ca. 1150/Jahr vs. Ca. 280/Jahr). – In den Krankenhäusern wurden die starren Cystoskope in der Regel in den zentralen Sterilisationseinheiten korrekt aufbereitet, bei den flexiblen Cystoskopen wurde teilweise noch eine nicht sachgerechte dezentrale Aufbereitung festgestellt. – In 19 der 22 Praxen erfolgte die Reinigung/Desinfektion der starren Cystoskope manuell, in 18 Praxen korrekt. Nur in der Hälfte der Praxen war eine korrekte Sterilisation sichergestellt. Die Aufbereitung der flexiblen Cystoskope wurde in einer der 8 Praxen maschinell, in 7 manuell durchgeführt; ein richtlinienkonformes Vorgehen war nur in 2 Praxen gegeben.

Schlussfolgerung: Auch diese Erhebung zeigte die Bedeutung der Beratungen und Begehungen des Gesundheitsamtes für die Umsetzung der Anforderungen der Hygiene in Klinik und Praxis. Durch die Begehungen des Amtes und die Einleitung der notwendigen Verbesserungen – in Zusammenarbeit mit einem urologischen Qualitätszirkel und externer fachlicher Unterstützung – konnte die Patientensicherheit verbessert werden.