Gesundheitswesen 2007; 69 - P10
DOI: 10.1055/s-2007-982851

Alternativübungen bei Schulsportbefreiungen. Zusammenarbeit Sportlehrer- Kinder- und Jugendärztlicher Dienst

I Carl 1, B Hanel 1, C Teichert 2
  • 1Gesundheitsamt Dresden
  • 2Referndarin, Berlin

Hintergrund:

Deutliche Zunahme der Schulsportbefreiungen in den vergangenen Jahren. Hauptursachen in den höheren Schuljahren sind Atemwegserkrankungen aus dem asthmatischen Formenkreis und orthopädische Erkrankungen.

Während Kinder mit asthmatischen Erkrankungen überwiegend am Sportunterricht teilnehmen können, evtl. mit reduzierter Belastung, sind orthopädisch erkrankte Schüler häufiger vom Sport ausgeschlossen.

Methode:

In einer Abschlussarbeit zum Lehramtsstudium wurden nach statistischer Auswertung von Sportbefreiungen an Dresdener Schulen Alternativübungen für Schüler mit orthopädischen Erkrankungen erarbeitet. Der Übungskatalog umfasst 120 Karteikarten mit Übungen differenziert nach

  • Lokalisation der Erkrankung

  • Schulalter

  • Schweregrad der Übung

  • Übungsziel

Die Karteikarten sind in kindgerechter Form erstellt und können von den Schülern selbständig trainiert werden.

Zielsetzung:

Es soll vermieden werden, Schüler aus dem Sport auszuschließen und sie gleichzeitig anzuregen, aktiv Muskelaufbau zu betreiben. Die Übungen sind auch für die Sportlehrer nutzbar für Fördersportstunden oder zur Rückenschule für die gesamte Klasse.

Diskussion:

Der Übungskatalog wurde in Sportlehrerweiterbildungen vorgestellt und beraten. Die Lehrer sollen damit nicht den Physiotherapeuten ersetzen sondern nur die sportlichen Aktivitäten unterstützen. Die Bewertung der Übungsdurchführung war nicht primäres Ziel, wird aber als möglich eingeschätzt.