Gesundheitswesen 2007; 69 - P7
DOI: 10.1055/s-2007-982848

Surveillance akuter Atemwegserkrankungen in sechs Bundesländern unter dem Blickwinkel der Vergleichbarkeit

K Bradt 1, H Oppermann 1, M Littmann 1, G Stange 1, P Rautenberg 1, G Kaesler 1, K Beyrer 1, R Heckler 1, H Scharlach 1, L Gräfe 1, C Friedrich 1, C Siffczyk 1, J Dreesman 1
  • 1Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Hannover

In Niedersachsen wurde in der Influenzasaison 2004/2005 eine klinisch orientierte Surveillance akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in vorschulischen Kindergemeinschaftseinrichtungen (KG) etabliert. Ziel ist eine zeitnahe, flächendeckende, regionalisierte und effiziente Erfassung von Häufigkeit und Verbreitung akuter respiratorischer Erkrankungen. Im Verlauf der Saison 2005/2006 bzw. 2006/2007 wurden ähnliche Surveillance-Systeme in mehreren Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein) aufgebaut und in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern erfolgreich etabliert. Dazu wurden Verfahren und Instrumente des niedersächsischen Systems teilweise übernommen, modifiziert und weiterentwickelt.

Im Rahmen eines Workshops im Herbst 2006 wurden die Ziele, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der ARE-Surveillance in den Ländern herausgearbeitet und Kriterien diskutiert, die als Voraussetzung für eine Vergleichbarkeit und eine länderübergreifende kartographische Darstellung der ARE-Surveillance betrachtet werden. Dazu zählen übereinstimmende Falldefinitionen, der Zeitpunkt der Erfassung des Krankenstandes, die Altersstruktur der überwachten Kinder und die Auswahl der KG, sowie die Erfassung oder Nicht-Erfassung der trotz Erkrankung in der KG anwesenden Kinder.

Im Verlauf der Saison 2006/2007 soll die Relevanz dieser Kriterien für eine Vergleichbarkeit der ARE-Aktivität in den Ländern näher untersucht werden. Neben der Meldung des ARE-Aktivitäts-Scores ist dazu die Übermittlung der einrichtungsbezogenen Fallzahlen von den Gesundheitsämtern an die Landesebene unerlässlich. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob eine statistische Festlegung bundeslandspezifischer Schwellenwerte die Basis für eine Vergleichbarkeit der Daten trotz regionaler Unterschiede schaffen kann. In einer Pilotphase ab Herbst 2007 soll dann die länderübergreifende Darstellung und Auswertung erprobt werden.