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DOI: 10.1055/s-2007-982827
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS): Was kommt jetzt?
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) hatte zum Ziel, durch eine bundesweite repräsentative Untersuchung und Befragung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 0 und 18 Jahren die Datenlage zur Gesundheit der heranwachsenden Generation in Deutschland zu verbessern und Informationslücken zu schließen. Von Mai 2003 bis Mai 2006 nahmen 17.641 Jungen und Mädchen an 167 Orten der Bundesrepublik an der Studie teil und lieferten gemeinsam mit den Angaben Ihrer Eltern einen einzigartigen Pool von Informationen. Ein Jahr nach Beendigung der Feldarbeit zu dieser Studie wird analysiert, was von den Erwartungen, die in KiGGS gesetzt wurden, realisiert werden konnte.
Folgende Ziele hatte der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey:
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey schafft Daten für eine umfassende Gesundheitsberichterstattung über Kinder und Jugendliche in Deutschland und füllt Informationslücken.
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey dient der Gesundheit des einzelnen teilnehmenden Kindes.
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey stärkt die Epidemiologie in Deutschland. Er liefert Daten für die epidemiologische Forschung und trägt zur Weiterentwicklung epidemiologischer Methoden bei.
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) ist Public Health orientiert und bildet eine Grundlage für gesundheitspolitische Schwerpunkte auf dem Gebiet von Prävention, Intervention und Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen.
Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey schafft neue oder auch erstmalige Referenzdaten für wichtige gesundheitlich relevante Messgrößen bei Kindern und Jugendlichen.
Auf der Grundlage des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys wird die Öffentlichkeit über wichtige gesundheitliche Belange der Kinder- und Jugendgesundheit informiert.
Der Kinder- und Jugendsurvey betritt Neuland auf dem Gebiet der Durchführung von Bevölkerungssurveys mit Kindern und Jugendlichen. Die hierbei zu sammelnden Erfahrungen werden für weitere Studien nutzbar gemacht.
Zu jedem dieser Ziele wird ein „Soll-Ist-Vergleich“ gezogen und es wird ein Überblick gegeben über die bislang aus den Surveydaten gewonnenen Ergebnisse. Die im Sinne von Public Health am schwersten wiegende Erkenntnis ist, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien nicht nur in einzelnen Bereichen von Gesundheit und Lebensqualität schlechtere Ergebnisse aufweisen, sondern in durchweg allen. In dieser Gruppe findet man eine Häufung von Risikofaktoren, eine Häufung von Unfällen, Krankheit, Übergewicht, Umweltbelastungen, eine schlechtere gesundheitliche Versorgung und häufigere psychische Auffälligkeiten. Damit gibt es eindeutig zu definierende Risikogruppen bei den Kindern und Jugendlichen, die eine Förderung insgesamt benötigen, nicht nur in gesundheitlichen Bereichen, sondern auch auf dem Gebiet von Bildung, Sport, Freizeitangeboten, schulischer Verpflegung und vielem anderen mehr. Hier stehen wir vor der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, für alle Jugendliche gleiche Chancen einzuräumen, unter anderem auch auf gesundheitlichem Gebiet. Wenn es allerdings um konkrete Aktivitäten zur Gesundheitsförderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher geht, dann ist hier eindeutig der Öffentliche Gesundheitsdienst zu stärken.