Fragestellung: Diese 52-wöchige, offene, multinationale Studie verglich die Wirksamkeit und Sicherheit von Insulindetemir (IDet) und Insulinglargin (IGl), jeweils als zusätzliche Therapie bei mit oralen Antidiabetika (OAD) behandelten Patienten mit Typ 2 Diabetes.
Methodik: Bislang nicht insulinbehandelte Männer und Frauen (n=582, ≥18 Jahre, HbA1c 7,5–10,0%, BMI ≤40,0kg/m2), die mit ein oder zwei OADs unzureichend behandelt waren, wurden 1:1 zu IDet oder IGl randomisiert. Die Basalinsulingabe wurde einmal täglich (abends) mit einer Dosis von 12 Einheiten begonnen. IDet konnte zusätzlich am Morgen verabreicht werden, wenn die Plasmaglukose vor dem Abendessen >7,0mmol/l (126mg/dl) und gleichzeitig die Nüchtern-Plasmaglukose (NPG) <7,0mmol/l betrugen oder wenn nächtliche Hypoglykämien das Erreichen der Ziel-NPG verhinderten. Unter Anwendung eines strukturierten Behandlungsalgorithmus wurde die Dosis auf eine Ziel-NPG von ≤6,0mmol/l (108mg/dl) vor dem Frühstück bzw. bei zweimaliger Gabe auch vor dem Abendessen titriert. IGl wurde gemäß der Fachinformation nur einmal täglich verabreicht.
Ergebnisse: Das mittlere HbA1c verbesserte sich von 8,6% bei Studienbeginn auf 7,2% in der IDet- und auf 7,1% in der IGl- Behandlungsgruppe (Differenz: 0,05 [95% CI -0,11; 0,21] %), die NPG sank von 10,8 auf 7,1 bzw. 7,0mmol/l. Etwa 52% der Patienten beider Behandlungsgruppen (IDet und IGl) erreichten ein HbA1c ≤7,0% (Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen nicht signifikant) und 34 bzw. 35% (IDet; IGl) der Patienten erreichten dieses Therapieziel ohne Hypoglykämien (Unterschied nicht signifikant). Die intraindividuelle Variabilität der NPG und der Plasmaglukosekonzentrationen vor dem Abendessen war in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar, ebenso wie das Risiko für das Auftreten von Hypoglykämien insgesamt sowie nächtlicher Ereignisse (IDet/IGl: 0,94 bzw. 1,05; Unterschied nicht signifikant). Dabei betrug die Inzidenz für Hypoglykämien insgesamt 5,8 und 6,2 Ereignisse pro Patientenjahr (IDet; IGl), sowie 1,3 nächtliche Ereignisse pro Patientenjahr (beide Gruppen). Das Körpergewicht stieg bei den Patienten, die die Studie abschlossen, unter IDet weniger als unter IGl an (3,0 vs. 3,9kg, Unterschied -0,9 [95% CI -1,6; -0,2] kg; p=0,012 bzw. 2,7kg gegenüber 3,5kg in der Intent-to-treat- (ITT) Analyse; p=0,03). Dieser Unterschied war noch deutlicher, wenn nur die einmal täglich behandelten Patienten (IDet: 45%) verglichen wurden (Unterschied –1,7kg, p<0,001).
Schlussfolgerungen: Bei vergleichbarer HbA1c-Senkung, Hypoglykämierate und intraindividueller Variabilität führte die Gabe von IDet zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit OAD zu einer signifikant geringeren Gewichtszunahme als die entsprechende Therapie mit IGl.