Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2007; 2(2): 33
DOI: 10.1055/s-2007-979695
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Prüfungsfragen

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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Liebe Heilpraktikeranwärter, in dieser Ausgabe drehen sich die Prüfungsfragen rund um das Thema „Bösartige Erkrankungen”. Viel Erfolg beim Beantworten wünscht Ihnen Elvira Bierbach!

Schriftliche Prüfungsfragen

(Es ist jeweils ein Kreuz zu machen.)

Frage 1:

Welche der hier genannten Tumoren sind bösartig?

  1. Sarkom

  2. Fibrom

  3. Lipom

  4. Myom

  5. Karzinom

  6. Atherom

  • 1 und 5 sind richtig

  • 1, 2 und 5 sind richtig

  • 2, 4, 5 und 6 sind richtig

  • 2 und 5 sind richtig

  • 1, 5 und 6 sind richtig

Frage 2:

Welche der nachfolgend genannten Erscheinungen können auf das Vorliegen eines Gebärmutterhalskrebses (Cervixkarzinom) hindeuten?

  1. vaginale Kontaktblutung (nach Geschlechtsverkehr)

  2. unregelmäßige Monatsblutungen

  3. fleischwasserfarbiger blutiger Ausfluss

  4. Blutungen aus der Gebärmutter nach der Menopause

  5. eine hochgradige Zellveränderung der Cervix (Pap IVa, IV b, V, Verdacht schon bei niedrigeren Werten)

  • nur 1, 3 und 4 sind richtig

  • nur 2, 3 und 5 sind richtig

  • nur 1, 2, 3 und 4 sind richtig

  • nur 2, 3, 4 und 5 sind richtig

  • 1-5, alle sind richtig

Frage 3:

Welche der folgenden bösartigen Erkrankungen ist ein Hautkrebs?

  • Ewing-Sarkom

  • Merkel-Zellkarzinom

  • Pancoast-Tumor

  • Burkitt-Tumor

  • Retinoblastom

  • adenoid-cystisches Karzinom (ACC)

Frage 4:

Im Frühstadium des Magenkarzinoms findet man meist:

  • Gewichtsabnahme

  • beschleunigte BKS

  • bohrende Schmerzen im Epigastrium

  • Teerstühle

  • keine oder kaum klinische Symptome

Mündliche Prüfungsfragen

Frage 5:

Wie bilden sich Metastasen? Wie verbreiten sich diese?

Frage 6:

Was wissen Sie über die Früherkennung des Pankreaskarzinoms?

Antworten

Frage 1: Antwort a

  1. bösartig, wächst destruierend, metastasiert hämatogen, entsteht im Mesenchym = Organstroma, Stütz-, Weichteil- und neurogenes Gewebe

  2. gutartige, meist rundlich-kugelige Geschwulst aus faser- oder zellreichem Bindegewebe

  3. gutartig, wächst langsam, meist kugelige Geschwulst aus Fettgewebszellen, v.a. im Unterhautzellgewebe

  4. gutartige Geschwulst aus glatten Muskelzellen oder quergestreiften Muskelfasern

  5. bösartiger Tumor des Epithels, macht ca. 90 % aller malignen Tumoren aus, metastasiert, verschiedene Wuchsformen und Klassifikationen

  6. Epidermiszyste: prall-elastisches, kugeligglattes, gelbliches (sub)dermales Gebilde

Frage 2: Antwort e

Alle genannten Zeichen sind Alarmsignale für ein Cervixkarzinom. Der sog. Pap-Test (Zytodiagnostik nach Papanicolaou) ist ein Abstrich mit anschließender Färbung, bei der z.B. Kernstrukturen sowie Formen, Größenabweichungen und Reifegrade von Zellen erfasst werden. Dient der Früherkennung des Cervix-Ca.

Frage 3: Antwort b

  • dritthäufigster maligner Knochentumor, v.a. bei Kindern bis zum 15. LJ, bevorzugt in langen Röhrenknochen und Becken

  • hochgradig maligner Hautkrebs, ausgehend von den Merkel-Sinneszellen im Stratum basale der Epidermis, metastasiert früh in Lymphknoten

  • rasch fortschreitendes peripheres Bronchialkarzinom der oberen Lunge, greift rasch auf Rippen, Hals, Armplexus und Wirbel über

  • lymphoblastisches Sarkom (Non-Hodgkin- Lymphom) hoher Malignität, wahrscheinlich ausgelöst durch das Epstein-Barr-Virus

  • bösartiger, embryonaler Tumor der Netzhaut, häufigster Augentumor im Säuglings- und Kindesalter

  • ACC ist bösartig, meist ausgehend von den Speicheldrüsen, aber auch von anderen Bereichen des Halses und Kopfes sowie der Mamma

Frage 4: Antwort e

Leider gibt es keine charakteristischen Frühsymptome; treten (oft völlig untypische) Beschwerden auf, ist es oft schon zu spät für eine Heilung.

Zu Frage 5:

Zellen des Primärtumors durchdringen die extrazelluläre Matrix (Stroma) und die Endothelschicht eines Blut- oder Lymphgefäßes, schließen sich zusammen und setzen sich in den Kapillaren fest. Von dort wandern sie in das Gewebe. Die Metastase wächst und entwickelt neue Gefäße. Die Absiedlung in andere Körperregionen geschieht auf dem Blut- oder Lymphweg. Der Sitz des Primärtumors gibt den Weg der Metastase vor: über Hohlvene und Pfortader, über Leber und Lungen oder über die Cisterna chyli.

Zu Frage 6:

Durch seine Lage tief im Oberbauch ist das Pankreas ein schwer erfassbares Organ. Es gibt bislang keine Empfehlung zu Früherkennungsuntersuchungen bei beschwerdefreien Personen mit normalem Erkrankungsrisiko. Risikofaktoren: chronische Pankreatitis (somit auch chronischer Alkoholabusus), Nikotinabusus, Diabetes mellitus. Das Pankreaskarzinom verursacht keine typischen Beschwerden, erst recht nicht im frühen Stadium. Mögliche Symptome wie z.B. Übelkeit, mangelnder Appetit, Gewichtsverlust, Druckgefühl im Oberbauch, Rückenschmerzen und Ikterus lassen sich auch auf andere Organe zurückführen. Ist der Abfluss der Verdauungssekrete in den Dünndarm behindert, entstehen Durchfälle. In über 95 % d.F. sitzt der Tumor im Pankreaskopf, sodass ein schmerzloser Ikterus durch Gallenabflussstörung zu den ersten und wichtigsten Symptomen zählt, damit verbunden teilweise heller, gräulicher Stuhlgang oder bierbrauner Urin. Bei solchen Beschwerden ist eine unverzügliche Abklärung der Ursache dringend zu empfehlen.

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