Zusammenfassung
Zur Therapie der Infektkomplikation in Unfallchirurgie und Orthopädie bedarf es in
der Regel eines Stufenkonzeptes mit mehrfachen operativen Eingriffen, für welche eine
Reihe unterschiedlicher diagnostischer Maßnahmen und Behandlungstechniken zur Verfügung
steht. Deren sinnvoller Einsatz in korrekter Ausführung ist Voraussetzung für eine
erfolgreiche Therapie. Die beschriebenen Verfahren zur Sanierung der Infektkomplikation,
welche sämtlich ihren eigenen Stellenwert besitzen, können im Rahmen des Gesamtkonzeptes
lediglich als adjuvante Möglichkeiten betrachtet werden, die sich den chirurgischen
Maßnahmen unterzuordnen haben. Dennoch sind sie aus der Palette der therapeutischen
Optionen beim Infekt nicht mehr wegzudenken, was speziell für die vergleichsweise
neueren Techniken wie die Jet-Lavage und die Vakuumversiegelungstechnik gilt. Unverändert
haben althergebrachte Bestandteile der Therapie von Infektkomplikationen wie lokale
Antibiotikaträger, Dauerdrainagen bei liegendem Metall und die offene Wundbehandlung
ihren Platz. Zur korrekten Probeentnahme für die mikrobiologische Diagnostik existieren
Vorgaben, an deren Inhalte erinnert werden soll.